Sowohl als auch

■ Mehrzweckhalle soll in den Volkspark oder vielleicht doch nach Rahlstedt

Gesicht gewahrt – nun entscheidet die Wirtschaft. Die Senatskommission für Stadtentwicklung schlichtete gestern den packenden Zweikampf zwischen Stadtentwicklungssenator Thomas Mirow und Vize-Bürgermeister Erhard Rittershaus um den Standort für eine Mehrzweckhalle – mit einem wahrhaft salomonischen Formelkompromiß. Eine internationale Ausschreibung für den Bau einer Mehrzweckhalle wird es, wie von Mirow geplant, nur für den Volkspark geben, doch parallel dazu darf der Rahlstedter Bauunternehmer Klaus-Peter Jebens auch ein Investitions- und Betreiberkonzept für eine Arena am Höltigbaum vorlegen – das von den Behörden sogar ernsthaft geprüft wird. Auf daß der Bessere gewinnen möge.

Vertagt ist damit auch der Konflikt zwischen der auf Mirow-Linie eingeschworenen Rathaus-SPD und den fünf in der Bürgerschaft verbliebenen Statt Partei-Abgeordneten. Die hatten damit gedroht, bei einer einseitigen Entscheidung zugunsten des Volksparks den nächsten Kooperationskrach anzuzetteln. Der folgt jetzt frühestens nach der Sommerpause 1996, wenn endgültig entschieden wird, wer nun wo bauen darf. Dann soll über die Ergebnisse der Ausschreibung für ein Bahrenfelder Hallenkonzept amtlich und auch über die Jebens-Pläne befunden werden.

Den genauen Standort und die Hallengröße wird die Ausschreibung voraussichtlich offenlassen. Zwei Grund-Varianten sind noch möglich. Wahlweise kann das Volksparkstadion zu einer 40.000 bis 50.000 BesucherInnen fassenden überdachten Großhalle umgebaut oder aber abgerissen werden, wenn dafür zwischen der HSV-Arena und dem Farnhornstieg eine Mega-Arena gleicher Größe entstanden ist. Den Investoren bleibt freigestellt, ob sie zusätzlich zur Groß-Arena noch eine kleinere Mehrzweckhalle für 5.000 bis 20.000 BesucherInnen bauen wollen. Der Standort Höltigbaum hätte wohl nur dann eine Chance, wenn keiner der Investoren ein überzeugendes Konzept für eine zusätzliche Mehrzweckhalle am Volkspark präsentiert. Marco Carini