Startschuß für die Mehrzweckhalle

■ Senatskommission fällt heute die Entscheidung für Arena im Volkspark Von Marco Carini

Tag der Entscheidung: In der hochrangig besetzten Senatskommission für Stadtentwicklung wird heute die Entscheidung über den Standort für die geplante Mehrzweckhalle fallen. Als Grundlage dient ein von Stadtentwicklungssenator Thomas Mirow in Auftrag gegebenes 150-Seiten-Gutachten, in dem allein die Eignung des Volksparks als möglicher Standplatz für die Halle untersucht wird.

Denn Mirow und mit ihm die Mehrheit der Senatskommission haben sich bereits im April dieses Jahres festgelegt: Alle anderen Standort-Alternativen, darunter die Harburger Bahnhofslinse und der ehemalige Truppenübungsplatz am Höltigbaum, scheiden von vornherein aus.

Elf Bauvarianten im Altonaer Volkspark hatten die Gutachter unter Federführung des Architektenbüros Schweger und Partner untersucht. Neben sechs verschiedenen Standorten rund um das HSV-Stadion wurden vor allem verschiedene Hallengrößen begutachtet: eine Klein-Arena für 20.000 Besucher, eine Großhalle für 50.000 Menschen sowie eine „Kombilösung“ aus beiden Stadien. Die Gutachter kommen in ihrer Expertise zu dem Ergebnis, daß der Volkspark als Standort grundsätzlich geeignet ist.

Von den sechs untersuchten Standorten kämen jedoch nur der nördlich des Stadions gelegene ehemalige Paddelsee, der Parkplatz Rot und das Stadiongelände selbst infrage. Doch auch an diesen drei Arealen gibt es Probleme mit im Boden lagerndem Trümmerschutt und Hausmüll: Umweltgrenzwerte werden überschritten, ein millionenteurer Austausch des Erdreichs wäre erforderlich. Zudem bemängeln die Gutachter „infrastrukturelle Mängel“ bei der Anbindung des Areals an Bus und Bahn. Beim Bau einer Großhalle müßten zumindest der S-Bahnhof Eidelstedt umgebaut und der Autobahn-Anschluß verbessert werden: Auf die Stadt, die die Halle bislang nur zum „Null-Tarif“ haben will, kämen millionenschwere Investitionen zu.

Weil es besonders bei der „Kombilösung“ Verkehrsprobleme bei Parallelveranstaltungen gebe, zudem Waldflächen gerodet und Kleingärten am Farnhornweg abgeholzt werden müßten, will sich Wirtschaftssenator Erhard Rittershaus in der Kommissionssitzung dafür stark machen, zumindest die kleinere Halle statt am Volkspark auf dem Höltigbaum bauen zu lassen und dem Rahlstedter Bauunternehmer Klaus-Peter Jebens den Zuschlag zu geben. Rittershaus' Argumente: „Wir brauchen eine verkehrstechnische Entzerrung, und Jebens ist bereit, sofort und ohne Zusatzkosten für die Stadt mit dem Bau anzufangen“.

Problem dabei: Fast alle Investoren, die bislang Interesse bekundeten, die Halle im Volkspark zu bauen, haben betont, daß sich nur ein Hallen-Doppelpack mit zusätzlicher Randbebauung ökonomisch rechnen würde.