GEW-Kritik im Kopftuch-Streit

■ Gewerkschaft verurteilt Haltung von Bezirk und Ministerium

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat im Streit um die Einstellung einer islamischen Lehrerin die Lüneburger Bezirksregierung kritisiert. „Das ist kein gutes Verhalten eines Arbeitgebers, der Frau zunächst Hoffnungen auf eine Anstellung zu machen, sie dann aber doch nicht zu nehmen“, sagte der GEW-Landesvorsitzende Torsten Post. Wie berichtet, hätte die Muslimin Iyman Alzayed eigentlich eine Grundschulklasse in Soltau übernehmen sollen. Weil sie aber beim Unterricht nicht auf ihr Kopftuch verzichten will, ist das Kultusministerium nicht bereit, sie in den Schuldienst zu stellen.

„Die Behörde hätte von vorn herein klarstellen müssen, wie die Position in der Frage des Kopftuchs ist“, sagte Post. Die Frau habe schließlich auch das Bewerbungsgespräch mit der Kopfbedeckung geführt. Das Verhalten der Bezirksregierung habe für die Frau Konsequenzen gehabt. Sie habe eine andere Stellung aufgegeben und sich in Soltau eine Wohnung gesucht.

Zur Frage des Kopftuches habe die GEW keine einheitliche Meinung. „Der Landesverband in Baden-Württemberg hat im vorigen Jahr eine Kollegin in dieser Frage unterstützt. Der Schulpersonalrat in Lüneburg, in dem die GEW die Mehrheit hat, hat sich dagegen entschieden“, sagte Post. Jeti/dpa