■ Deutschland Tagebuch: 13. Sept. 1989
: DDR pocht auf Treu und Glauben

Der Tag: Die DDR greift die „verleitete“ ungarische Regierung an. Die Ungarn werden belehrt, „es gilt der Grundsatz des Völkerrechts, dass geschlossene Verträge einzuhalten und nach Treu und Glauben zu erfüllen sind“. Ungarn kündigt seinerseits an, die grüne Grenze nur bis zum 40. Jahrestag der Gründung der DDR, am 7. Oktober, offen zu halten.

Der Westen: Außenminister Genscher versichert Polen, dass die Bundesrepublik keinerlei Gebietsansprüche gegenüber Polen erheben werde.

Der Osten: Mehrere DDR-Städte kündigen die Städtepartnerschaft mit dem Westen. Weimar kündigt Trier die Freundschaft auf, da das Verhältnis zwischen den beiden Staaten derzeit unter anderem wegen der verfälschten Berichterstattung westdeutscher Medien über die Ausreisewelle gestört sei. Der im Städtepartnerschaftsvertrag zum Ausdruck gebrachte „Geist gutnachbarschaftlicher Beziehungen“ sei nicht erfüllt.

Schlagzeile in der taz: „Genscher: Grenze bleibt“

Schlagzeile in Neues Deutschland: „Großer Wettbewerb der Kollektive zur Erfüllung ihrer Wettbewerbsziele“ bed