Sonnige Zeiten

■ Wettbewerbsfähiger Solarstrom ist technisch und finanziell kein Problem, sagen Wirtschaftsprüfer

Berlin (dpa) – Solarenergie kann zu einer wettbewerbsfähigen Energiequelle werden – auch im nicht gerade von der Sonne verwöhnten Nordeuropa. Das geht aus einer Studie einer internationalen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hervor, die die Umweltschutzorganisation Greenpeace gestern vorstellte. Um die Solarenergie wettbewerbsfähig zu machen, würde ein halbes Prozent der Summe benötigt, die 1998 weltweit für die Erschließung neuer Öl- und Gasvorkommen ausgegeben wurde, so die Studie.

„Der Report zeigt, dass es keine großen technischen oder finanziellen Hindernisse für den Durchbruch der Solarenergie gibt. Es fehlt einfach der Massenmarkt“, sagte Greenpeace-Energieexperte Sven Teske. Die Bundesregierung könne dazu beitragen, einen solchen Massenmarkt zu schaffen. Das 100.000-Dächer-Programm sei zwar ein erster Schritt in diese Richtung, doch müssten weitere Schritte folgen, so Teske. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die entscheidende Hürde zur Wettbewerbsfähigkeit genommen werden kann, wenn eine große Solarfabrik gebaut würde, die jährlich fünf Millionen Solarzellen produziert – das entspricht 250.000 Solardächern mit einer Leistung von 500 Megawatt pro Jahr. Dies würde weniger als eine Milliarde Mark kosten. Zum Vergleich: Die deutsche Kohleindustrie wird Jahr für Jahr mit neun Milliarden Mark subventioniert. Die bislang größte Solarfabrik in Deutschland produziert Strom in einem Volumen von 25 Megawatt pro Jahr. Weltweit wurden laut Greenpeace im vergangenen Jahr Solarzellen mit einer Leistung von 152 Megawatt verkauft. kk