■ Deutschland Tagebuch: 15.Sept. 1989
: Reiches geistiges Leben im Osten

Der Tag: Während DDR-Müde über die österreichisch-ungarische Grenze nach Westen ausbüchsen, sitzen in den BRD-Vertretungen in Warschau und Prag noch einige hundert DDR-Bürger fest. Ungarn will die Grenze so lange offen halten, „wie es nötig ist“. Innerhalb der letzen fünf Tage liefen rund 14.000 DDRler über Ungarn in den Westen über.

Der Westen: Die DDR lädt eine SPD-Delegation von 14 Bundestagsabgeordneten wieder aus. Das Ziel der Reise sei nicht der Dialog, sie „diene voll und ganz nur der Konfrontation und der direkten Einmischung in die inneren Angelegenheiten der DDR“, sagt Volkskammerpräsident Horst Sindermann.

Der Osten:Der Kulturbund zieht anlässlich des 40. Jahrestages eine positive Bilanz seines Wirkens. Der Kulturbund werde „sich auch künftig mit Schöpferkraft für Frieden und Sozialismus einsetzen“. Das Kulturerbe zu wahren, zu pflegen und zu verbreiten sei eines der vornehmsten Anliegen.

Schlagzeile in der taz: „SPD darf nicht nach drüben reisen“

Schlagzeile in Neues Deutschland: „Unser reiches geistiges Leben ist das Werk Hunderttausender Bürger“ bed