Es ist noch Platz!

■ Adenauer in der Walhalla – wer soll noch hinein? Auch taz-Leser dürfen Vorschläge machen

Donaustauf (dpa/taz) – Konrad Adenauer bekam gestern einen Platz in der Walhalla. Hoch über der Donau bei Regensburg ruht sein Kopf nun würdig auf einem marmornen Sockel. Der rheinische Rosenzüchter ist die 125. „Persönlichkeit teutscher Zunge“, der diese Ehre zuteil wurde.

Bevor Adenauers Büste enthüllt wurde, mussten die Festgäste 383 Marmorstufen erklimmen. Oben angekommen, würdigte der bayerische Kunstminister Hans Zehetmair (CSU) die „anstrengende Prozession, die wie der Weg auf die Akropolis in Athen eine feierliche Erhebung bewirken soll“.

Mit Adenauer ist der bayerische Parthenon von 1842 noch nicht voll. Die Walhalla-Verwaltung teilte gestern mit, dass noch „sechs bis acht“ Büsten unterzubringen wären, zur Not auch mehr: „Dann wird halt zusammengerutscht.“ Vorschläge nimmt das Ministerium für Wissenschaft und Kunst in München entgegen: „Jeder Deutsche ist antragsbefugt“ – also auch taz-Leser. Doch Obacht: Die Kosten sind vom Antragsteller zu übernehmen: etwa 60.000 Mark.

Bei der Auswahl sollte bedacht werden, dass bisher nur vier Frauen vertreten sind. Das muss sich ändern, findet auch der Kunstminister. Zehetmaier setzt sich dafür ein, dass „auch die oft vergessenen, aber oft großartigen Leistungen großer Frauen gewürdigt werden“. Ein erstes Zeichen habe man bereits gesetzt: 1998 feierte die Selige Schwester Maria Theresia von Jesu Gerhardinger ihren Einzug in den „Heldenhimmel“ über der Donau. lkw