■ Deutschland Tagebuch: 17. Sept. 1989
: In Bayern sächselt es schwer

Der Tag: Die Zahl der Flüchtlinge, die über Ungarn der DDR den Rücken kehren, ist auf insgesamt 16.000 angewachsen. Die DDR versucht, immer mehr Bürgern Ausweis- und Reisedokumente zu entziehen. Aus Leipzig wird bekannt, dass bei der Montagsdemonstration der vorigen Woche zehn Personen verhaftet worden sind.

Der Westen: In Bonn sucht man weiterhin nach einer Lösung für die mittlerweile 300 DDR-Ausreiser in den Botschaften Prag und Warschau. Trotz der Ausladung der SPD-Delegation kündigen Deutschlandpolitiker der FDP-Fraktion an, im Oktober nach Dresden reisen zu wollen, um dort Gespräche mit Kirchenvertretern und Politikern zu führen.

Der Osten: Mehrere tausend Warschauer begehen den 50. Jahrestag des Einmarsches der Roten Armee in Polen. Es ist die erste von den Behörden genehmigte Veranstaltung dieser Art, nachdem das Thema jahrzehntelang Tabu gewesen war.

Schlagzeile in der taz: „Bayern sächselt – DDR tobt“

Schlagzeile in Neues Deutschland: „Höhere Leistungen an jedem Tag für bewährten Kurs der Hauptaufgabe“ bed