Waldau wieder gerettet

■ Theater soll jetzt endlich saniert werden

Das kriselnde Waldau-Theater ist noch einmal knapp an einem Konkursverfahren vorbeigeschrammt. Der Haushalts- und Finanzausschuss gab gestern die Mittel für Oktober und November frei, so dass die Bühne im Bremer Stadtteil Walle wieder zahlungsfähig ist. „Das gibt dem Theater und uns Zeit, die Probleme des Hauses zu lösen“, so Kulturamtsleiter Reinhard Strömer auf taz-Anfrage. Bis Ende Januar 2000 soll die Kulturmanagement GmbH einen Sanierungsbericht für das Theater erarbeiten.

Wie berichtet, steckt das Waldau-Theater schon seit Monaten in finanziellen Schwierigkeiten. Dazu hat unter anderem das Feuer im Herbst letzten Jahres beigetragen. Durch den Schaden hatte die auf niederdeutsche, Boulevard- und Weihnachtsstücke spezialisierte Bühne Einnahmeausfälle. Doch nach Angaben aus der Kulturbehörde schiebt das mit 1,4 Millionen Mark jährlich geförderte Theater unabhängig davon ein strukturelles Defizit vor sich her.

Erst Ende August hatte die Kulturbehörde dem Theater 220.000 Mark Liquiditätshilfe aus Wettmitteln bewilligt, um einen Konkurs abzuwenden. Wenn der Haushalts- und Finanzausschuss das Geld gestern nicht freigegeben hätte, wäre das nach Insiderangaben das Aus für das Theater im Bremer Westen gewesen.

Für Volker Heller, den Chef der neu gegründeten Kulturmanagement GmbH „kultur.management.bremen“, ist das Waldau-Theater der erste konkrete Sanierungsfall in der Bremer Kulturszene. Dabei ist noch völlig offen, ob Heller eine Veränderung des Programmangebots und Profils des Theaters empfehlen wird. ck