Grünes Netz für Arbeit

Im „Kompetenzzentrum Umwelt“ wurden 14 kleine und mittelständische Betriebe zu einem Netzwerk verknüpft. Ziel ist bessere Wettbewerbsfähigkeit  ■   Von Esther Kogelboom

Die Geschäftsführer der Unternehmen arbeiten zusammen in einer Lenkungsgruppe

Die zunehmende Internationalisierung der Märkte und die damit Schritt haltende abnehmende Nachfrage nach innovativen Umwelttechnologien macht auch der Berliner Wirtschaft zu schaffen. Durch einen Abbau des Einfuhrüberschusses könnten jedoch nach einer Studie des Deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung in Berlin rund 7.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Deshalb wurde im Oktober 1998 ein Netzwerk für Anbieter von Umweltschutztechnologien, das „Kompetenzzentrum Umwelt“, von dem Institut für angewandte Umweltforschung „ÖKOTEC“ in Zusammenarbeit mit dem Senat für Arbeit, Berufliche Bildung und Frauen und mit Geldern aus dem Europäischen Sozialfonds ins Leben gerufen.

Als entscheidende Projektziele des Netzwerkes wurden die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen, der Fortbestand und die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Entwicklung neuer Forschungs-, Marketing- und Vertriebsstrategien genannt. Der Senat wird das „Kompetenzzentrum Umwelt“ noch bis Mitte des nächsten Jahres aus Mitteln des Programms „Perspektiven betrieblicher Arbeit“ fördern, danach soll sich das Projekt allein tragen. Die ortsansässige Umweltindustrie befriedige lediglich 30 Prozent der Berliner Gesamtnachfrage nach Umweltgütern. Zur Zeit nehmen 14 kleine und mittelständische Unternehmen am „Kompetenzzentrum Umwelt“ teil. Darunter sind zum Beispiel die „OTB Oberflächentechnik“ (Produktion von nahezu abwasserfreien galvanischen Anlagen, Verfahren zum Recycling von Edelmetallen aus galvanischen Abfällen), „AQUA-TEK“ (Abwasser- und Grundwasserreinigung) und die „ETA Energietechnische Anlagen“.

Laut Ulrich Prochaska von ETA, der energietechnische Projekte mit dem Schwerpunkt Solarstromanlagen entwickelt, vertreibt und installiert, nutzt das Unternehmen das Angebot des Kompetenzzentrums in erster Linie für den internen Bereich. Trotzdem sei er an einem Austausch mit anderen Firmen interessiert: „ÖKOTEC bemüht sich sehr.“

Unterstützt wird die Netzwerkbildung durch den Aufbau eines Online-Informationszentrums, das den Unternehmen die Nutzung neuer Medien näher bringen und auch als „Kommunikationsplattform“ dienen soll. Kooperationssuchende Kunden können so über das World Wide Web Kontakte knüpfen. Zudem bietet das Kompetenzzentrum „seinen“ Unternehmen ein breit gefächertes Fortbildungsangebot in Form von Workshops an, die Geschäftsführern und leitenden Mitarbeitern mit den Anforderungen von Auslandsmärkten, Vertragsrecht und Fragen des Wissenstransfers vertraut machen sollen. Die Geschäftsführer aller Unternehmen arbeiten in einer „Lenkungsgruppe“ zusammen. Darüber hinaus soll mit der einzelbetrieblichen Entwicklung neuer Geschäftsstrategien in den Bereichen Forschung und Entwicklung, Marketing und Vertrieb, Erweiterung des Leistungsspektrums und Organisationsentwicklung eine Basis für die Verbesserung der Wettbewerbsposition der Unternehmen geschaffen werden.

Abschließend wird Mitte nächsten Jahres zum Ende der Projektlaufzeit eine Fachtagung veranstaltet, die weitere Unternehmen dazu anregen soll, gleichermaßen durch verstärkte Netzwerkbildung ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und so vorhandene Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen.

ÖKOTEC Management GmbH, Elsenstraße 106, 12435 Berlin, Telefonfon: 53 63 97-12. Internetadresse: www.kompetenzzentrum-umwelt.de