Unterm Strich

In Oldenburg kann man erfahren, wie man heute noch ein Theater füllt: 182.926 Zuschauer in der letzten Spielzeit. Das bedeutet ein Plus von über 18.000. „Das Tal ist durchschritten“, erklärte Generalintendant Stephan Mettin und wusste auch gleich, warum: Es liegt an zwei absoluten Spitzenreitern, zwei Erfolgsstücken, die man ins Repertoire genommen hatte: Eine Theateradaption der Klamaukserie „Charley's Tante“ füllte 31-mal das Kleine Haus bis auf den letzten Platz, und das Große Haus war mit der„Rocky Horror Show“ immerhin 21-mal ausverkauft. Allein diese beiden Trivial-Happenings brachten dem Theater 27.650 Zuschauer in einer Spielzeit. Bis zu seinem Weggang aus Oldenburg im Jahre 2001 hat Mettin sich als „Muss“ das Ziel gesetzt, die ihm von seinem Vorgänger hinterlassene durchschnittliche Besucherzahl von mindestens 200.000 pro Jahr wieder zu erreichen. Dafür müsse „Kärrnerarbeit“ im ländlichen Umland geleistet werden, meinte er.

The unknown Emil Nolde ist ab morgen in der Ausstellung „Emil Nolde – Der Druckgrafiker“ im Berliner Brücke-Museum zu sehen. Gezeigt werden 154 Arbeiten aus dem mehr als 500 druckgrafische Werke umfassenden Oeuvre – Radierungen, Holzschnitte, Lithografien und Hektografien. Nolde hatte 1905 die druckgrafischen Techniken für sich entdeckt. „Von Anfang an beeinflussten seine malerischen Techniken auch seine Radierungen“, erläuterte die Direktorin des Hauses, Magdalena Moeller. Den „Fantasien“ der frühen Jahre, für die er Ätztechnik einsetzt, folgen Landschaften seiner norddeutschen Heimat sowie Porträts, Selbstbildnisse, Paare und biblische Motive. Und von kundigen Vorbesuchern der Ausstellung hört man: Manch großformatige Arbeit erreicht schon fast die gleiche Leuchtkraft der Farben, wie sie aus Noldes Gemälden bekannt ist.