„Straßmann? Ein Lüstling!“

■ Die erschütternde Beichte des taz-Urgesteins Klaus Wolschner: „Ich schäme mich meiner Tränen nicht.“

Hartnäckigen Gerüchten zufolge sollen Sie, Herr Wolschner, Herrn Straßmann aus einem Taxi heraus in die Redaktion geholt haben. Stimmt das?

Klaus Wolschner: Ja. Der Teufel wollte es, dass ich damals kommissarischer Verwalter der Kulturredaktion war, weil aus irgendeinem Grund die komplette Kulturredaktion plötzlich die taz verlassen hatte. Und da war mir aufgefallen, dass, sehr selten, ein Freier hervorragende Texte für uns geschrieben hat. Wir haben ihn dann mal eingeladen und gefragt, warum er nicht häufiger für uns schreibt. Er antwortete, er könne nicht häufiger schreiben, weil er nachts Taxi fahren müsse. Und außerdem sei er zu schüchtern, um seine Texte häufiger anzubieten. Beides haben wir hier abgestellt. Das war der Anfang von Straßmann.

Sind Taxifahrer ohne Studienabschluss die besseren Journalisten?

Außer bei Straßmann glaube ich das nicht. Aber wie man sieht: Unter Taxifahrern finden sich immer heimliche Geni...

Herr Straßmann wurde öfters als Sexist beschimpft. Was für ein Verhältnis hatte er zu Frauen und hat er sich geändert?

Da ich keine Frau bin, habe das nie am eigenen Leib ausprobieren können. Aber dem äußeren Anschein nach bin ich ziemlich sicher, dass Straßmann ein Lüstling ist. Mit zunehmender Reife scheut er sich weniger, es auch zu zeigen.

Wie oft hat Herr Straßmann in den vergangenen 13 Jahren gegen Ihren Stuhl getreten?

Mein Stuhl steht zu nah an der Wand, um getreten werden zu können. Aber ich habe gehört, dass andere schleudertraumatisierte Kollegen und Kolleginnen froh sind, dass ihre Leidenszeit nun ein Ende hat.

Weinen Sie ihm eine Träne nach?

Mehrere. Fragen: ck