taz-LeserInnen-Aktion

Zwei Wochen lang fragten wir unsere LeserInnen nach ihrer Meinung zu einem Jahr Rot-Grün. Mehrere hundert Briefe, Mails und Faxe waren die Resonanz – viel mehr, als wir veröffentlichen konnten. Unser herzlicher Dank an alle, die uns und den Lesern Einblick in ihre politische Stimmungslage gewährt haben. Ein Gespräch mit Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer (Bündnis 90/Die Grünen) beendet morgen die Aktion „Wir haben euch unsere Stimme nur geliehen“.

Ich will auch weiterhin Grün wählen. Wenn, um in die Bundesregierung zu kommen, alle grünen Konzepte zu Gunsten sozialdemokratischer „Nichtkonzepte“ über den Haufen geworfen werden, braucht man sich über das fürchterliche Loser-Image nicht zu wundern. Ich verstehe auch nicht, warum der Minister für den Atomausstieg unbedingt mit dem Kopf durch die Wand muss, dann Kreide frisst und jetzt den Freundlichen macht. Die grünen Damen und Herren in Berlin sollten sich ihrer Basis in den Kommunal- und Länderparlamenten erinnern.

Ölige Phrasen und halbgare Statements zeigen leider, wie hoch schon die Sockel sind, auf denen die MdBs und Vorstände stehen. Das altgrüne Fähnchen, welches MdB Ströbele schwenkt, hilft auch nicht weiter, die Realitäten wahrzunehmen statt Fiktionen hinterherzurennen. Den Menschen öfter mal aufs Maul schauen!

Konrad Hoppe, Alsbach

Ein Jahr ist genug, um jemanden an seinem (Miss)Erfolg zu messen. Aber ich denke, ein starrsinniger, machtgieriger Autoliebhaber, welcher seine kleinlauten grünen Kollegen dermaßen diffamiert und mobbt, wird wohl kaum rechtzeitig aufwachen. Schwarz, rot, grün oder gelb – bei den nächsten Wahlen treffe ich wohl sowieso „ins Schwarze“!

Antje Baltaci, Heusenstamm

Ich habe vor der Bundestagswahl meine Brandenburger Grünen-Kandidatin nach ihrem Abstimmungsverhalten hinsichtlich des (sich anbahnenden) Kosovo-Konflikts gefragt. Sie sagte, sie würde nicht für die deutsche Intervention stimmen. Das hat sie getan. Ich würde – bei dieser ehrlichen und standhaften Kandidatin – wieder Grün wählen.

Marco Knüppel, Potsdam

Voll zurück in die Fünfzigerjahre – das ist die Politik von Schröder, Clement und ihren „Wirtschafts“ministern, gepaart mit einer Arroganz, die selbst Kohl weit übertrifft. Diese Herren von vorgestern könnten dessen Urgroßväter sein.

Heiner Berg, Krefeld