P&C will nahe an den Marktplatz

■ Statt Aktien soll in der Börse bald Zwirn gehandelt werden

Vor zwei Tagen sah es noch so aus, als würde die Firma Zechbau den gesamten Komplex Wertpapierbörse/Telekomgebäude Langenstraße aufkaufen, um dort ein anspruchsvolles Projekt der Innenstadt-Erweiterung zu realisieren. Zech hat mit der Landesbank Notar-Entwürfe über einen Kauf ausgetauscht, und die Bremer Investitionsgesellschaft (BIG) war bereit, das gerade von der Telekom aufgekaufte Gebäude zwischen Langenstraße und Martinistraße an Zech weiterzugeben. Dort wollte Zech ein 5-Sterne-Hotel einrichten, in der Wertpapierbörse Parterre Geschäfte, in den oberen Büro-Etagen wäre genügend Platz gewesen, das Wirtschaftsförder-Imperium der BIG zu konzentrieren.

Nun scheint alles doch anders zu kommen: „Inzwischen hat Peek&Cloppenburg gesagt: „Wir gehen an die Ecke als Mieter der Landesbank“, erklärt Axel Weber, für die Immobilien zuständiger Landesbank-Vorstand. Dieses Angebot werde „geprüft“, erschien allerdings so interessant, dass die Firma Zechbau erst einmal um Geduld gebeten wurde. „Für P&C wäre das eine 1-A-Lage und für die Stadt macht es auch Sinn“, schwärmt Weber. Das Parkhaus Langenstraße könnte erweitert werden, die Langenstraße würde voll zur Fußgängerzone (vgl. taz 28.8.), die dunkle Hankenstraße zwischen Langen- und Obernstraße würde durch Schaufenster des Bekleidungs-Geschäftes für die City zurückgewonnen.

Die Landesbank würde den Neubau in den denkmalgeschützten Fassaden selbst finanzieren und hätte in den oberen Etagen 4.000 Quadratmeter Bürofläche in guter Innenstadtlage. „So sollte die Innenstadt entwickelt werden, bevor Büroparks am Stadtrand entstehen“, wehrte sich Weber gegen den Vorwurf, er habe eine Zusage an Zechbau gebrochen. Die BIG würde mit dieser Lösung auf dem Gebäude der Telekom sitzen bleiben und müsste allein sehen, was sie aus den unteren Etagen machen kann. Die Architekten Schomers/Schürmann haben den Auftrag von der BIG, in den kommenden Wochen Planungen für das Telekom-Gebäude vorzulegen, auf deren Grundlage dann die Bauanträge gestellt werden können.

Interessant könnte der Umzug von P&C auch für ein anderes Kaufhaus werden: Der Elektronik-Markt Saturn-Hansa sucht schon seit längerem eine City-nähere Adresse. „Das wäre mit Sicherheit überlegenswert“, sagt Geschäftsführer Jens Ebel zu dem P&C-Haus an der Obernstraße. K.W.