Diepgens Vize unter Korruptionsverdacht

Zwei hohe CDU-Parteifunktionäre sind offenbar in einen Bestechungsskandal verwickelt. Der stellvertretende CDU-Landesvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Diethard Schütze soll als Gegenleistung für die Vermittlung eines Grundstücksgeschäfts seinem Parteifreund Manfred Bittner rund 130.000 Mark gezahlt haben. Eine Sprecherin der Berliner Justiz bestätigte gestern, dass Ermittlungen wegen Korruption gegen die beiden Politiker aufgenommen worden seien. Unter anderem wurden bereits Geschäftsräume der Schütze-eigenen „Immobilien und Beteiligungs GmbH“ (TKSD) durchsucht. Manfred Bittner, der zum Zeitpunkt des Geschäfts Hellersdorfer Witschaftstadtrat war, spielte bei dem Deal offenbar die zentrale Rolle. Schütze und seine Geschäftspartner bauten nach dem Erwerb auf dem Gelände das Einkaufszentrum „Hellersdorfer Corso“. Ein Jahr nach Fertigstellung verkauften die Eigentümer das Objekt mit Millionengewinn. Bittner, der noch für die CDU in der Bezirksverodnetenversammlung Hellersdorf sitzt, soll danach für seine Hilfsdienste reichlich belohnt worden sein. Das Geld floss allerdings auf das Konto von Bittners Frau Waltraud. Darüber hinaus soll Bittner einen Scheck über 15.000 Mark erhalten haben. Diethard Schütze weist die Beschuldigungen der Staatsanwaltschaft zurück. An den Vorwürfen sei „nichts dran“. Die Vorwüfe würden sich als nicht haltbar erweisen.Schütze gilt als einer der führenden Köpfe des Berliner Gesprächskreises „Union 2000“, der dem Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen kritisch gegenübersteht. Der Kreis wird maßgeblich für das schlechte Ergebnis bei Diepgens letzter Wiederwahl verantwortlich gemacht. taz