Querspalte

■ Soziseller

Einer der größten Waldvernichter der Welt ist der deutsche Tierschriftsteller Günter „Agent Orange“ Grass. Insbesondere das Königreich Schweden muss unter der Kahlschlagpolitik des „Schreib-Champions“ (B.Z.) leiden. 300 Tonnen Papier habe man nach der Nobelpreisvergabe vorsorglich in Schweden bestellt, weint der Grass-Verleger Gerhard Steidl glücklich in sein Telefon. Allein am Donnerstag dieser Woche seien 36.000 Exemplare, am Freitag weitere 70.000 bestellt worden. Die vier Maschinen der Druckerei seien noch in der Nacht alle auf Grass-Titel umgestellt worden. Doch statt die Preissumme von 1,8 Millionen Mark für die Wiederaufforstung des geschundenen Skandinaviens zu verwenden, verteilt der sozialdemokratische Sellerautor sein Blutgeld mit offenen, baumharzverschmierten Händen auf selbstgegründete Stiftungen.

 Knapp zwei Wochen vor der Buchmesse treiben die sozialdemokratischen Waldhasser ihr Unwesen. Noch bevor es erschienen sei, rangiere der Lafontaine-Titel „Das Herz schlägt links“ in den Bestsellerlisten, jubelt die von ihrem Erfolg besoffene Welt am Sonntag über den Vorabdruck des Sozisellers und beschäftigt sich auf den Seiten 1, 2, 3, 11, 33 und 34 mit kaum anderem. Und wieder müssen schwedische Bäume bluten. Verschlagen stellt die WamS zuvor fünf ausgewählten Tipptopp-Autoren die gekonnte Frage: „Wird das Buch von Oskar Lafontaine ein Bestseller?“ Neben Belanglosigkeiten von Rolf Hochhuth, Walter Kempowski, Hera Lind und Ephraim Kishon gelingt nur Hitlerfreund Guido „Helfer“ Knopp die einzig gültige Antwort: „Ich glaube, dass es ein Bestseller wird, weil seine Lektorin auch mein neues Buch betreut hat.“

 Bäume, wollt ihr noch 100 Jahre leiden? Was macht eigentlich Greenpeace? Kann man sich nicht mal die Sellerliga der Waldtöter „vorknoppen“? Michael Ringel