Daumen drauf

■ Viele Bewerber für Fuhlsbüttel-Kauf

Zahlen und Summen sind geheime Verschlusssache. Namen eigentlich auch. Aber dennoch sind tröpfchenweise einige Bewerbernamen durchgesickert, die sich in den Hamburger Flughafen einkaufen wollen. Am vergangenen Freitag ist die Bewerbungsfrist abgelaufen, und die Liste derer, die sich die maximal 49 Prozent von Fuhlsbüttel einheimsen wollen, ist lang.

„Es sind die üblichen Verdächtigen dabei“, sagt Bernd Meyer, der Sprecher der Wirtschaftsbehörde. Und tatsächlich stehen die Großen der Branche in der Schlange der möglichen Kunden. Ein Team der französischen Flughäfen Orly, Charles de Gaulle und Le Bourget zum Beispiel, die sich gemeinsam mit der Hamburger Vereinsbank um die Anteile bemühen. Oder die Frankfurter Flughafen AG, der Flughafen Schwechat in Wien oder die britische Betreibergesellschaft BAA, sowie die neuseeländische Investorengruppe Morrison.

Angeblich sollen fast 30 Interessenten am Flughafenkauf dran sein. Fuhlsbüttel hat im Vorjahr mit einem neuen Rekordergebnis von 46 Millionen Mark Überschuss abgeschlossen: „Das wirkt nicht gerade abschreckend auf mögliche Kundschaft“, sagt Meyer.

Nun wird bis zum Frühjahr verhandelt. Damit hat der Senat die Investmentbank Credit Suisse First Boston CSFB mit ihrem deutschen Firmensitz in Frankfurt beauftragt. Vorgabe des Senates: Natürlich den Kaufpreis, geschätzt auf 500 Millionen Mark, im Auge behalten, aber die Kunden auch daraufhin überprüfen, ob sie die Unabhängigkeit des Flughafen Hamburgs gewährleisten können. Denn letztlich will die Stadt mit ihren 51 Prozent weiterhin den Daumen drauf halten. aha