Was fehlt

 Schröders Rache. Lafontaines Abrechnung stößt – vorläufig – auf eine Mauer des Schweigens in der Parteiführung. Der Kanzler bedauert in Christiansens Talkshow lediglich, „dass er mir das, was er zu sagen glaubt“, nicht persönlich gesagt hat. Andern aber lässt Oskars zu Druckerschwärze geronnenes Herzblut öffentlich die Zornesadern schwellen: NRW-Ministerpräsident Clement nennt das Buch einen „Anschlag auf das Ansehen der SPD“ und dazu noch „unglaublich selbstgerecht“. Das findet auch Erhard Eppler, zuständig für die SPD-Grundwerte. Den „Egomanen, Egozentriker und Narziss“ Lafontaine interessiere überhaupt nicht, wie er mit der Partei umgeht, „die ihn groß gemacht hat“. „So etwas tut man nicht“, schimpft Bremens Bürgermeister Henning Scherf und ist sicher, Oskar hätte „mit Wut geschrieben“. Sein väterlicher Rat: Besser, die Wut schlucken und dann erst darlegen, was man zu sagen hat. Nachdenken ist auch das Stichwort für Jung-SPDlerin Andrea Nahles, die ihre Partei auffordert, jene Kritik Lafontaines, die glaubwürdig erscheint, zu diskutieren. Verteidigungsmann Scharping übt sich in Schadensbegrenzung und schweigt bisher. Fortsetzung folgt – ganz bestimmt ...