was fehlt

Lafontaine in der Berliner Republik. Die Macher des neuen Blattes mit diesem originellen Namen, Nach-68-er, aus der SPD müssen wohl auf einen Beitrag vom Stänkerer aus Saarbrücken verzichten. Er ist zu sehr damit beschäftigt, die Tantiemen aus seiner Abrechnung profitabel anzulegen. Außerdem paßt seine Rhetorik nicht zum Selbstverständnis der Herausgeber. Weder links noch rechts gestrickt seien sie, sondern jung und dynamisch und nehmen dies auch von der anvisierten Zielgruppe an. Vierteljährlich will das Blatt Tabus brechen, natürlich vorzugsweise die der 68er Generation, hieß auf der gestrigen Präsentation der ersten Ausgabe. In ihr liefert der Politologe Franz Walter eine zwingende Erklärung, warum die „SPD-Enkel-Generation“ gar nicht zu den 68ern gehört: Ihre politische Sozialisation sei wegen ihres Alters nämlich viel früher erfolgt, und zwar in der „Halbstarken-Kultur“ der 50er-Jahre. Schröder und seine Gang brauchen also die jungen Wilden nicht zu fürchten, sind diese doch, wie weiland schon sie selbst, nur die Peter-Kraus-Variante des Rock 'n' Roll-Prinzips. Der ganze Streit um den richtigen Lifestyle hat dennoch an Schröder genagt. Er mußte gestern alle dienstlichen Termine absagen: Er hat Fever.