Linke wollen bleiben

■ Parteiaustritt kommt nicht in Frage

Die linken „Abtrünnigen“ bei den schleswig-holsteinischen Grünen denken offenbar nicht an einen Parteiaustritt. „Ich werde nicht aus der Partei austreten“, sagte die frühere Landesvorstandssprecherin Antje Jansen der Deutschen Presse-Agentur. Jansen gehört zu den Mit-InitiatorInnen der so genannten Neuen Linken. Sie kenne auch niemanden, der auf die Forderungen des Landesvorstandes reagieren werde, sagte Jansen.

Der Landesvorstand hatte in einem Offenen Brief, der an Jansen und den Lübecker Richter Wolfgang Neskovic adressiert war, eine Aufforderung zum Parteiaustritt kaum verhüllt: „Ihr solltet euch entscheiden, ob ihr in der grünen Partei konstruktiv streiten oder euer Glück in einer anderen politischen Vereinigung suchen wollt“ und angefügt: „Wir sind euch nicht mehr grün.“ Jansen bezeichnete dieses Vorgehen als skandalös.

„Ich denke, sie werden irgendwann versuchen, uns rauszuschmeißen, mich und Wolfgang Neskovic“, sagte Jansen. Landesvorstandssprecherin Monika Obieray hat dieser Einschätzung jedoch widersprochen: „Wir wollen niemanden rausschmeißen“. Ihr wäre es lieber, die Kritiker würden bleiben. Sie wolle keine stromlinienförmige Partei. Wenn die Neuen Linken allerdings bei Wahlen gegen grüne Kandidaten antreten würden, käme es laut Satzung zu einem Ausschlussverfahren.

Jansen und Neskovic hatten am 24. September an einem Lübecker Treffen teilgenomen, das die frühere grüne Landtagsabgeordnete Adelheid Winking-Nikolay einberufen hatte. Winking-Nikolay hatte im März die Grünen verlassen, ihr Mandat im Landtag aber behalten. Die neue Gruppierung, die bei dem Treffen gegründet wurde, tritt zunächst als Wählergemeinschaft auf. Langfristig ist es aber Winking-Nikolays Wunsch, die Neuen Linken als Partei auftreten zu lassen. aha/dpa