Die Bremer Kinotaz... ...alle Filme, alle Termine

A

Absolute Giganten Deutschland 1999, R: Sebastian Schipper, D: Frank Giering, Florian Lukas, Julia Hummer

„Was tun drei junge Großstadthelden mitten in der Nacht in der Tiefgarage, wenn sie plötzlich die große Sehnsucht packt? Sie wälzen sich auf der Motorhaube ihres Autos im Hamburger und Pommes-Müll, drehen das Radio auf Maximallautstärke und nehmen Aufstellung für einen Freudentanz – zu Marc Bolans Pop-Klassiker „20th Century Boy“. Der Einbruch märchenhaften Musical-Glamours in eine ansonsten eher triste Welt aus Hochhausbeton und Absturz-Kneipen ist in diesem Film so etwas wie die Erfüllung der allerwildesten Träume. In Wahrheit schlagen sich die drei Burschen, von denen der Schauspieler und Regie-Newcomer Sebastian Schipper in seinem Kinodebüt erzählt, eher als Kleinmurkser durchs Hamburger Leben. Mit solcher Behauptungskraft und so viel umwerfendem Charme hat lange kein deutscher Film mehr Musicalträume und reales Leben miteinander versöhnt.“ (Der Spiegel) Filmstudio, Casablanca (Ol), Apollo (Whv)

A.K.A. Don Bonus USA 1995, R: Spencer Nakasako, Sokly Ny / Originalfassung mit Untertiteln

„A.K.A. Don Bonus“ ist das beeindruckende Filmtagebuch des 18-jährigen Sokly Ny alias Don Bonus, der in San Francisco die Highschool besucht und inmitten von Familienkrisen und Wohnungsproblemen seinen Abschluss macht. Er hält mit seiner Hi-8-Kamera schwierige Familientreffen fest und schmuggelt sie sogar in einen Gerichtssaal. Sokly Ny gelingt es mit großer Unmittelbarkeit, aus den persönlichen Konflikten die generellen Schwierigkeiten der südostasiatischen Immigranten herauszuarbeiten.“ Kino 46

Austin Powers – Spion in geheimer Missionarsstellung USA 1999, R: Jay Roach, D: Mike Myers, Heather Graham

„Der zweite Teil der überdrehten Bond-Parodie führt Powers zurück ins London der Sechziger, wo er sich mit durchgeknallten Schurken und rattenscharfen Agentinnen herumschlagen muss. Der bonbonbunte Irrsinn gilt als Hit, auch wegen Mike Myers neuer Kollegin Felicity Shagwell alias Heather Graham.“ (Der Spiegel) CinemaxX

B

Bang Boom Bang – Ein todsicheres Ding Deutschland 1999, R: Peter Thorwarth, D: Oliver Korittke, Markus Knüfken, Alexandra Neldel

„In Unna, einer der ödesten Kleinstädte an der B1, tuckert das Leben noch in seinem ur-nordrheinwestfälischen Groove dahin. Deshalb braucht das kleinkriminelle Milieu etwas länger, bis es in die Gänge kommt. Ein spektakulärer Tresordiebstahl, die Exhumierung Martin Semmelrogges und eine gute Schlusspointe sollten dann aber selbst ein Publikum zufriedenstellen, dem beim Anblick eines Dortmunder Kennzeichens sonst nicht das Herz aufgeht.“ (tip) UT-Kinocenter

Die Braut Deutschland 1999, R: Egon Günther, D: Veronica Ferres, Herbert Knaup

„Spielfilm zum Goethe-Jahr: Christiane Vulpius steht als Geliebte im Zentrum seines Interesses. In zahlreichen Episoden nähert sich der Film der historischen „amour fou“, ohne die Bruchstücke inhaltlich und formal zu verknüpfen. Eine patchworkartige Filmsprache mit erstaunlich hohem Trash-Faktor.“ (tip) Atlantis

Die Braut, die sich nicht traut USA 1999, R: Gary Marshall, D: Julia Roberts, Richard Gere

„Nein, dies ist nicht die Fortsetzung von „Pretty Woman“. Und irgendwie dann doch, denn Regisseur Gary Marshall setzt seine Stars Julia Roberts und Richard Gere wieder auf die gleiche Art in Szene: altmodisch und liebenswert, romantisch und märchenhaft; wenn auch etwas langatmig. Natürlich ist der Ausgang dieser romantischen Komödie so vorhersehbar wie das Lachen von Julia Roberts breit ist, natürlich steckt die Geschichte von der Braut, die sich nicht traut, voller Klischees und kleine Albernheiten – und natürlich wird jeder dabei sein wollen, bei der Wiedervereinigung des „Pretty Woman“-Traumpaares! Und warum auch nicht?“ (TV-Spielfilm) Gondel, CinemaxX, UFA-Palast, UT-Kinocenter, Atlantis, Wall-Kino (Ol), Solitaire (Westerstede)

Der Bremen-Film R: Ulrich Scholz

Im letzten Drittel überraschen nur noch die Bilder von der britischen Königin auf dem Marktplatz mit Koschnick und dem Roland im Hintergrund. Schauburg

Buena Vista Social Club USA 1998, R: Wim Wenders, D: Ry Cooder and the Buena Vista Social Club

Nun ist es mit Wim Wenders schon so weit gekommen, dass es ein Lob ist, wenn man sagt, sein neuer Film würde überhaupt nicht wie ein Film von Wim Wenders aussehen. Der einstige Hoffnungsträger des deutschen Films hatte sich scheinbar endgültig in den Elfenbeinturm zurückgezogen, aber nun holt ihn sein Leib- und Magenmusiker Ry Cooder wieder ins wirkliche Leben zurück. Er lieferte Geschichte, Personal, Drehorte und Musik – Wim Wenders brauchte wirklich nur die Kamera draufzuhalten. So gehört der Film ganz und gar dem „Buena Vista Social Club“, einer Gruppe von über siebzig Jahre alten kubanischen Musikern, die alle schon ihre Karrieren beendet hatten und ärmlich als Schuhputzer oder Hausmeister ihr Leben fristeten. Ganz zufällig brauchte Ry Cooder vor einigen Jahren in Havanna ein paar kubanische Musiker für eine Plattenaufnahme, entdeckte die alten Hasen, holte sie aus dem Ruhestand zurück, nahm die Platte „Buena Vista Social Club“ mit ihnen auf, und diese wurde überraschend ein großer internationaler Erfolg. So zeigt der Film etwa den 92jährigen Compay Segundo, der stolz über seiner brennenden Havanna verkündet: „Ich rauche seit 85 Jahren.“ Oder den Pianisten Ruben Gonzales, der an Arthritis litt, zehn Jahre lang an keinem Klavier gesessen hat und nun auf dem Steinway wunderbar jazzig improvisiert. Die Stimme des 71jährigen Ibrahim Ferrer (Kubas Nat King Cole) mag manchmal ein wenig brüchig klingen, aber gerade dadurch schwingt in ihr die ganze Kultur des kubanischen „Son“ mit. (hip) Schauburg, Casablanca (Ol), Solitaire

C

The Children's Hour (Infam) USA 1961, R: William Wylwer, D: Audrey Hepburn, Shirley McLaine / Originalfassung ohne Untertitel

„Der erste große Hollywood-Film mit lesbischem Plot. Mit Shirley McLaine und Audrey Hepburn in den Hauoptrollen.“ (Kommunalkino) Kino 46

Cookies Fortune USA 1999, R: Robert Altman, D: Glenn Close, Julianne Moore, Liv Taylor, Ned Beatty

„Cookies Fortune“ ist Robert Altmans sonnigster Film, eine warmherzige Komödie, in der es irgendwie gelingt, vom Tod und einer Mördersuche zu erzählen und dabei ohne einen wirklichen Schurken auszukommen. Der Film spielt in dem kleinen Südstaaten-Örtchen Holly Springs, wo Altman eine große Besetzung von liebenswerten Charakteren versammelt. Er ist ein Meister bei Geschichten, die viele Filmfiguren miteinander verbinden, und auch hier liegt eines der Hauptvergnügen wieder darin, die verborgenen Verbindungen zu entdecken. „Cookies Fortune“ gehört zu der Art von Komödien, bei denen viel gelacht, aber noch mehr gelächelt wird. Die Schauspieler wirken so familiär miteinander, dass man ihnen sofort glaubt, dass sie zusammen in der selben Stadt leben. Im Zentrum des Films spürt man eine große Wärme. Altmans Filmen wird manchmal vorgeworfen, dass sie übertrieben mysteriös und ausschweifend sind. Aber „Cookies Fortune“ hat keine rauen Kanten oder schwierigen Umwege, der Film fließt von der Überraschung zum Entzücken. Und zum Schluss, wenn der Nachtisch serviert wird, erreicht der Film seine eigene Art von Perfektion.“ (Roger Ebert) Filmstudio

D

Der 13. Krieger USA 1998, R: John McTiernan, D: Antonio Banderas, Omar Sharif, Diane Venora

„Der 13. Krieger ist ein Muselmane aus Bagdad, der im Jahre 922 mit einem Dutzend Wikinger ins eisige Norwegen reist, um König Hrothgar im Kampf gegen dämonische Menschenfresser zu unterstützen. Schuld an allem Unglück haben in dieser heroischen Hymne an die Männerfreundschaft die Frauen. Ein archaischer Kriegsfilm mit uncharismatischen Heldenfiguren und unterentwickelter Handlung, der erwachsenen Zuschauern kaum mehr zu bieten hat als einige spektakuläre Schlachtszenen.“ (tip) UFA-Palast, Ufa-Palast

E

Ein Abend mit Ellen - The Real Ellen Story USA 1998, R: Fenton Bailey / Originalfassung ohne Untertitel

Überraschungsprogramm rund um Ellen DeGeneres, die sich in ihrer gleichnamigen Sitcom vor einem Millionenpublikum outete.“ (Kommunalkino) Kino 46

Eiskalter Engel USA 1999, R: Roger Kumble, D: Ryan Philippe, Sarah Michelle Gellar, Reese Witherspoon

„Die Dame heißt Merteuil, der Herr Valmont, und die beiden haben in einem frivolen Pakt verabredet, einander bei der sittlichen Korrumpierung tugendhafter junger Mädchen Beihilfe zu leisten. Der Stoff ist unter dem Titel „Gefährliche Liebschaften“ seit gut 200 Jahren ein pikanter Bestseller, und weil nicht alle scharfen neuen Teenie-Komödien aus Hollywood behaupten können, ihr Plot stamme von Shakespeare, wird diesmal der französiche Schmöker von Choderos de Laclos frisch herausgeputzt. Im Milieu der superreichen Beautiful People, die am New Yorker Central Park logieren, sind Merteuil und Valmont nun auf Beutejagd: jung, schön, schrill und entzückend verrucht.“ (Der Spiegel) CinemaxX, UT-Kino, Lindenhof (Wildesh.)

Eve und der letzte Gentleman USA 1998, R: Hugh Wilson, D: Alicia Silverstone, Brendan Fraser

„Er heißt selbstredend Adam, dieser letzte Vertreter einer aussterbenden Gattung, und er hat die ersten 35 Jahre seines Lebens in einem unterirdischen Atombunker zugebracht. Dorthin waren seine Eltern, ein brillant verschrobener Wissenschaftler samt beschürzter Gattin, in den 60er Jahren geflüchtet, weil sie glaubten, einem Nuklearschlag entgehen zu müssen. Ihrem Sohn brachten sie alles bei, was ein Nachkriegs-Gentleman wissen muss. Seine Erziehung aber hilft Adam nicht weiter, als er endlich ans Tageslicht darf, um neue Vorräte zu beschaffen: Im Los Angeles der Gegenwart zählen andere Werte als der Handkuss. Immerhin ist der verwirrte Zeitreisende schlau genug, um ein sarkastisches Girlie zu angeln, das ihm die Welt erklärt. „Blast from the Past“, so der Originaltitel, nimmt mit betont unschuldigem Blick die Bizarrerien des Gestern wie des Heute auf die Schippe – ein verspieltes Bubblegum-Märchen, das im Unterhaltungsangebot keines Strahlenschutzkellers fehlen sollte.“ (Der Spiegel) CinemaxX, UT-Kinocenter

Eyes Wide Shut USA 1999, R: Stanley Kubrick, D: Tom Cruise, Nicole Kidman

Kubrick ist mit seinen Filmen immer an die Grenzen der Genres und Konventionen gegangen. Die letzte Herausforderung war für ihn die Sexualität, und so ist es nicht nur ein Wortspiel, wenn man hier von der „Odyssee im Schlafzimmer“ spricht. „Eyes Wide Shut“ basiert auf der „Traumnovelle“ von Arthur Schnitzler, die Kubrick aus dem Wien des späten 19. Jahrhunderts ins New York des späten 20. Jahrhunderts transkribiert hat. Der Film hat die Struktur eines Thrillers, mit dem Verdacht, dass eine mächtige Verschwörung existiert, die über Leichen geht. Aber er ähnelt auch einem Alptraum, in dem jede Szene eine ganz eigene, seltsam surreale Qualität besitzt, und alle Geschehnisse ihren Ursprung im Inneren des Protagonisten haben. Im Zentrum steht eine ritualisierte, brillant düster funkelnde Orgie. (hip) Schauburg, UT-Kinocenter, Ziegelhof-Kino (Ol)

F

Fear and Loathing in Las Vegas USA 1998, R: Terry Gilliam, D: Johnny Depp, Benicio Del Ricci

„Die grotesken Tableaus von Hunter S.Thompsons brillanter, geifernder Explosion von verbaler Psychedelia wurden von Terry Gilliam mit einer Werktreue zu der halluzinatorischen Bilderwelt des Autors verfilmt, die man bisher für unmöglich hielt. Aber hier ist alles in seinem herrlichen Geisterbahn-Horror: Die größte sinnliche Annäherung an einen LSD-Trip, die je im Mainstream-Film erreicht wurde.“ (New York Times) Filmstudio

F. est un salaud Schweiz/Frankreich 1998, R: Marcel Gisler, D: Frédéric Andrau, Vincent Branchet, Urs Peter Halter / Originalfassung mit Untertiteln

„Wir schreiben die 70er Jahre. Genauer: Martin Frank schrieb. Einst war sein Roman „Ter Fögi ische souhung“ (Sauhund) in der Schweiz ein Super-Mega-Kultbuch für alle Pfadfinder auf der Spur der definitiven Entgrenzung, einfacher gesagt, für alle Benutzer von Bier, H, Hasch. Jetzt hat Marcel Gisler die Geschichte von der ersten, also unvergleichlichen Liebe eines 16-jährigen zu einem etwas allzu früh nietzscheanisch-übermenschlichen Aus-der-Welt-Gefallenen liebevoll verfilmt. Und zwar mit zwei faszinierenden Schauspielern und toller Grungemusik.“ (taz) Kino 46

G

Das Geisterschloss USA 1999, R: Jan De Bont, D: Liam Neeson, Catherine Zeta-Jones

„Speed-Regisseur Jan De Bont will uns das Gruseln beibringen, leider geht das eher in die Hose. Tolle Ausstattung und Effekte, aber wenig Gänsehaut in der uralten Story vom verwunschenen Schloss.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX

Gendernauts Deutschland 1999, R: Monika Treut, D: Sandy Stone, Texas Tomboy, Annie Sprinkle / Originalfassung mit Untertiteln

"Aufs neue portraitiert Treut ungewöhnliche Personen mit dem humanistischen Hintergedanken, ein bisschen mehr Mut in diese feige Welt hineinzutragen. Und wer ist es, der durch die multigeschlechtliche Welt von L.A. führt? Es ist die Sex-macht-frei-Aktivistin Annie Sprinkle, der vor sieben Jahren viele BremerInnen im Modernes interessiert in die Vagina hineinguckten.“ (taz) Kino 46

Get Real Großbritannien 1998, R: Simon Shore, D: Ben Silverstone, Brad Gorton / Originalfassung mit Untertiteln

„Was soll man machen, wenn man sechszehn Jahre alt ist und verliebt in den beliebtesten Jungen der Schule? Diese Frage stellt sich Steven! Heitere Britcomedy mit coolem Soundtrack.“ (TV-Spielfilm) Kino 46

Der große Bagarozy Deutschland 1999, R: Bernd Eichinger, D: Til Schweiger, Corinna Harfouch

„Für Helmut Kraussers gleichnamiges Callas-Buch hat Bernd Eichinger keine Ästhetik, keine Atmosphäre kurz: keine filmische Form gefunden. Die Geschichte eines Mannes, der sich für den Teufel hält, vielleicht sogar der Teufel ist, und der in seiner Psychiaterin die Wiedergeburt der von ihm geliebten und gehassten Maria Callas sieht, wirkt in dieser Leinwand-Adaption wie die ächzende Vorstellung eines Provinz-Zauberers. Zwischen fantastischem Thema und banaler Umsetzung stolpern Harfouch und Schweiger verloren wie Hänsel und Gretel durch die Geschichte.“ (tip) CinemaxX, UT-Kinocenter, Wall-Kinos (Ol)

I

Inspektor Gadget USA 1999, R: David Kellogg, D: Matthew Broderick, Rupert Everett

„Ein Wachschutzbeamter wird nach einem explosiven Unfall in das ultimative „crime-fighting-tool“ Inspektor Gadget umgebaut. In Disneys Robocop für Kinder bekommt er es mit einer postmodernen Variante von Captain Hook zu tun, dem bösen Mr. Claw. Schnelles, kurzweiliges Kino für einen verregneten Sonntagnachmittag im Kreise der Knirpse. Stubenrein und mit vielem technischen Spezialeffekt-Firlefanz.“ (tip) CinemaxX, UFA-Palast, UT-Kinocenter

K

Kalmans Geheimnis Niederlande/Belgien/USA 1997, R: Jeroen Krabbe, D: Isabella Rossellini, Laura Fraser, Jeroen Krabbe

„Der Film erzählt in wunderschönen Bildern die Geschichte der jungen Jüdin Chara. Ihre Eltern waren ins KZ Auschwitz gesperrt, Familienmitglieder von deutschen Faschisten ermordet worden. Das ist ihr schnuppe. Erst als sie aus Geldnot ausgerechnet bei einer ultra-orthodoxen jüdischen Familie als Kindermädchen anheuern muss, setzt sie sich mit jüdischer Geschichte, mit ihren geschundenen Eltern und sich selbst auseinanmder. Sie bekommt Zugang zu jüdischer Kultur. Ein Geschichtsfilm mit einprägsamen Bildern aus dem morbiden Antwerpen, hinreißenden SchauspielerInnen, tragisch, hochpolitisch und voller lebensbejahendem Humor.“ (taz) Cinema

Kiriku und die Zauberin Frankreich/Belgien/Luxemburg 1999

„Kiriku kommt in einem afrikanischen Dorf zur Welt. Sogleich stellt er sich als der geborene Erlöser heraus, der gegen die böse Zauberin Kabara kämpft. Erfrischend lehrreiche Do-it-Yourself-Fabel jenseits der aalglatten Disney-Unterhaltung. Die ungewohnte Animation des afrikanischen Märchens in erdigen Farben ist eine vielschichtige Erzählung voller Überraschungen. Auf die verschwenderische Optik Hollywoods muss man zwar verzichten, aber das tut dem Film eher gut, als dass es ihm schadet.“ (film.de) Cinemax, Casablanca (Ol)

Kurzfilm-Nacht

Sieben lesbisch-schwule Kurzfilme voller „Sinnlichkeit, Trash und Überraschungen“ – so versprechen die Veranstalter Kino 46

L

L.A. without a Map Finnland/Großbritannien/Frankreich 1998, R: Mika Kaurismäki, D: Vincent Gallo, David Tennant, Vinessa Shaw, Julie Delphy

„Der schottische Sargträger Richard (David Tennant) verliebt sich unsterblich in das Karriere-Flittchen Barbara (Vinessa Shaw) und folgt ihm nach Los Angeles. Schnell verliert er die Orientierung und scheitert an der glatten Oberfläche dieser Stadt. Für seine charmante Satire hat der Finne Mika Kaurismäki ein paar Independent-Lieblinge engagiert: Johnny Depp, Vincent Gallo, Julie Delphy, Joe Dallessandro und die unvermeidlichen Leningrad Cowboys.“ (Der Spiegel) Cinema

Die Legende vom Ozeanpianisten Italien 1998, R: Giuseppe Tornatore, D: Tim Roth, Mélanie Thierry

Ein traumhaft schöner Ausstattungsfilm, wie aus der alten Schule: mit einem riesigen Schiff, einem schönen traurigen Helden und der schmachtenden Musik von Ennio Morricone. Novecento wird an Bord der Virginian geboren, und bleibt auch jungfräulich sein ganzes Leben lang auf diesem Ozeanriesen, der zwischen Europa und den USA hin- und herkreuzt. Aus dem Jungen wird ein begnadeter Pianist, der ein spannendes Klavierduell gegen den „Erfinder des Jazz“ gewinnt. Die Liebe kommt auf sein Schiff und verlässt es wieder. Aber er kann ihr nicht folgen, denn sein Mut reicht nur bis zur Mitte der Gangway. Tim Roth spielt diesen einsamen Ästheten wunderbar melancholisch und souverän. Die Kulissen und Effekte wirken immer ein wenig künstlich, aber dadurch gewinnt der Film nur noch, denn so wird die märchenhafte Grundstimmung der Kinoballade nur noch verstärkt. (hip) Atlantis, Ziegelhof-Kino (Ol)

Lola & Bilidikid Deutschland 1998, R: Kutlug Ataman, D: Grandi Mukli, Erdal Yildiz

„Bili ist ein schwuler türkischer Macho und liebt die türkische Transe Lola. Dass ein türkisches Transvestitenmilieu in Berlin überhaupt existiert, dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Atamans Film schreit es in aller Buntheit heraus und liefert die damit verbundenen Konflikte, Schizophrenien und Surrealitäten bis in die Nebenrollen gleich mit. Ein Bazar aus Komödie, Melodram, Blutrauschkrimi, Coming-Out-Film und Utopie.“ (tip) Cinema

M

Mathilda USA 1996, R: Danny DeVito, D: Mara Wilson, Danny DeVito

„Danny DeVitos Verfilmung von Roald Dahls „Mathilda“ ist ein wildes Werk ohne jede Sentimentalität. Es steht hemmungslos auf der Seite seiner frühreifen sechsjährigen Heldin gegen ihren Vater, einen korrupten Gebrauchtwagenhändler, ihre bingosüchtige Mutter und die kinderhassende Sadistin, die Mathildas Schule leitet.“ (The Observer) Schauburg

Matrix USA 1999, R: Andy & Larry Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne

„Dieser Science-Fiction-Film war einer der Frühjahrshits in den USA und katapultierte Hauptdarsteller Keanu Reeves trotz gewohnt hölzener Leistung in die Zwölf-Millionen-Dollar-Klasse. Die Story bedient sich bei Mythen der Filmgeschichte, plündert „Alien“ ebenso wie „Strange Days“: Die Welt wird von Maschinen beherrscht, die die ahnungslosen Menschen in einer gewaltigen Computer-Simulation gefangenhalten. Nur eine Rebellenschar um den Anführer Morpheus (Laurence Fishburne) kämpft gegen die Versklavung. Der Clou des Films sind die mitreißenden Kung-Fu-Choreografien und sensationelle Special Effects. Nach „Matrix“ werden Action-Filme anders aussehen.“ (Der Spiegel) Cinemaxx, Europa

Mein liebster Feind – Klaus Kinski Deutschland 1999, R: Werner Herzog, D: Klaus Kinski spielt sich selbst als Monster

Es war die Hassliebe des neuen deutschen Films! Die fünf Filme, die Werner Herzog zusammen mit Klaus Kinski machte, waren allesamt monumental – entweder in ihrer Kühnheit, wie „Aguirre“, „Woyzeck“ und „Fitzgeraldo“ oder in ihrem Scheitern wie „Nosferatu“ und „Cobra Verde“. Bei jedem dieser Filme hörte man bizarre Geschichten von den abenteuerlichen Dreharbeiten, von den Tobsuchtsanfällen Kinskis und dem Masochismus Herzogs. Es stellte sich mit der Zeit der Verdacht ein, dass ein Film über diese beiden ewig Streitenden spannender und wahrhaftiger wäre als die tatsächlich gedrehten Werke. Jetzt, acht Jahre nach dem Tod von Kinski, hat Herzog schließlich diesen Film gemacht. Auf den ersten Blick ist „Mein liebster Feind“ eine ganz konventionelle Dokumentation mit Filmausschnitten, Interviews mit Kinskis FilmpartnerInnen und mit Herzog als Hauptbelastungszeugen, der an die Drehorte von „Aguirre“ und „Fitzgeraldo“ fährt, um etwa genau an der Flussbiegung von einem Tobsuchtsanfall Kinskis zu erzählen, der vor 27 Jahren tatsächlich passierte. Aber Herzogs barocke Sprache („Jedes weiße Haar auf meinem Haupt nenne ich Kinski“) und seine ganz und gar subjektive Herangehensweise enthüllen mindestens so viel über den Filmemacher selber wie über das Objekt seiner (künstlerischen) Begierde. So ist dies eine halb zärtliche, halb zornige Doppelbiographie von zwei Besessenen, die auf eine ganz eigene, völlig irrationale Weise füreinander geschaffen waren. (hip) Cinema

Message in a Bottle USA 1999, R: Luis Mandokis, D: Kevin Costner, Robin Wright Penn, Paul Newman

„Geschiedene Journalistin entdeckt Flaschenpost romantischen Inhalts und erwidert sie mit ebensolchen Empfindungen. Der Unbekannte: ein verwitweter Segelbootbauer in den angeblich besten Jahren, der seiner allzufrüh verstorbenen Künstlerfrau eine beinahe reliquienkultische Verehrung entgegenbringt. Luis Mandokis mit der großen Kelle angerührter Schauspielerfilm leidet unter anderem an der allzu guten Werbespot-Verträglichkeit mancher Bilder und an der Aufsässigkeit, mit der unserer Tränendrüse das Ende als ein Hochtragisches empfohlen wird. Überzeugender als Kevin Costners mimische Stereotypien wirken Robin Wright Penn als weibliche Protagonistin und Paul Newman in der Rolle eines unbequem-hellsichtigen väterlichen Ratgebers.“ (Neue Zürcher Zeitung) UT-Kinocenter, CinemaxX, Lindenhof (Wildeshausen), Ziegelhof-Kinos (Ol)

N

Nichts als die Wahrheit Deutschland 1999, R: Roland Suso Richter, D: Kai Wiesinger, Götz George

„Seit Jahren arbeitet der junge Anwalt Peter Rohm an einem Buch über den Nazi-Verbrecher Josef Mengele. Der entkam 1949 unbehelligt nach Argentinien und starb 1979 bei einem Badeunfall. Nicht so in diesem Film: Hier kehrt der 88jährige Mengele zurück, um sich der deutschen Justiz zu stellen, und engagiert Peter Rohm als Verteidiger. Der Anwalt steckt in einer Zwickmühle, denn er wäre ein schlechter Anwalt, würde er nicht auch in diesem Fall sein Bestes geben. Produzent Werner König und Regisseur Roland Suso Richter riskieren mit diesem packenden Justizthriller eine Gratwanderung. Vor Gericht prästentiert sich Mengele als Opfer der Umstände und mehr als einmal sind Anwalt Rohm und das Kinopublikum geneigt, sich auf seine Gedankenwelt einzulassen. Götz George und Kai Wiesinger retteten das Projekt, indem sie ihre Konten plünderten und wie die übrigen Hauptdarsteller auf die Gage verzichteten.“ (TV-Spielfilm) Schauburg, Casablanca (Ol), Apollo (Whv)

Notting Hill USA/Großbritannien 1999, R: Roger Mitchell, D: Julia Roberts, Hugh Grant

Die romantische Komödie dieser Kinosaison bringt das englische Flauschemännchen Hugh Grant mit Julia Roberts zusammen. Er ist ein netter, harmloser Buchhändler in London, sie ein Filmstar aus Hollywood und dreht gerade in England einen Film. Sie treffen sich, er schüttet Orangensaft auf ihr Kleid und den Rest können Sie sich ja denken. Mit dem Drehbuchautor Richard Curtis, dem Produzenten Duncan Kenworthy und eben Hugh Grant sind drei von den Machern von „Four Weddings and a Funeral“ wieder am Werk, und „Notting Hill“ ist ähnlich gut poliert und routiert inszeniert. Viele smarte Pointen, ein schönes Paar – was will am mehr? Aber wirklich spannend an „Notting Hill“ ist Julia Roberts. Sie spielt immer haarscharf an einem Selbstportait vorbei, und dies tut sie virtuos. Durch sie wird die recht simple Prämisse des Films, nämlich die Frage, wie wir uns verhalten würden, wenn plötzlich ein Weltstar bei uns in der Küche sitzt, zum Ausgangspunkt für eine Reihe von wirklich brillanten Szenen. (hip) CinemaxX/ OF im Ufa-Palast

P

Plunkett & Macleane Großbritannien 1999, R: Jake Scott, D: Robert Carlyle, Jonny Lee Miller, Liv Tyler

„Es ist schwer vorstellbar, aber würde man die subversive TV-Historien-Serie „Black Adder“ mit dem Soundtrack von Trainspotting kreuzen, das Ergebnis sähe ungefähr so aus wie diese völlig abgefahrene Gaunergroteske von Jake Scott, Sohn des „Blade-Runner“-Regisseurs Ridley Scott. Der heruntergekommene Kleinganove Will Plunkett (“Trainspotting“- und „Ganz oder gar nicht“-Star Robert Carlyle) tut sich Mitte des 18. Jahrhunderts mit dem verarmten Adeligen James Macleane zusammen, um fürderhin gemeinsam aristokratischen Kutschen auszurauben. Eine furiose und bei allem Witz nicht eben leicht verdauliche Kostümabenteuer-Mixtur, die Werbefilmer Scott in seinem Spielfilmdebüt anrührt - schön, dreckig und sehr sexy.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX

Pünktchen und Anton Deutschland 1998, R: Caroline Link, D: Elea Geissler, Max Felder, Juliane Köhler

„Mit ihrem Kino-Debüt „Jenseits der Stille“ wurde die Regisseurin Caroline Link für den Oscar nominiert. Das wird diesem Film nicht passieren. Zu niedlich die Kinderdarsteller, zu altbacken die Kästnerschen Scherze und Charaktere. Die „German Classics“ von Sat 1 lassen grüßen. Schade, denn mit den Mutterfiguren Juliane Köhler und Meret Becker beweist Link, dass sie moderne Charaktere zeichnen kann.“ (Der Spiegel) CinemaxX, Filmstudio

R

Rescuing Desire USA 1996, R: Adam Rodgers, D: Melinda Mullins, Tamara Tunic / Originalfassung ohne Untertitel

„Rescuing Desire“ beschert uns die sicherlich vergnüglichste Coming-Out-Komödie der letzten Jahre. Sie bietet viel Stoff für Seitenhiebe auf verschiedene Lesbenszenen und den einen oder anderen bekannten Lesbenfilm und vor allem Platz für das hinreißend komische Talent von Hauptdarstellerin Melinda Mullins.“ (Kommunalkino) Kino 46

Ron & Leo Deutschland 1999, R: Oliver Husain, D: Markus & Philip Danzeisen

„Ron & Leo, die schwulen Star-Zwillinge in einem Musical über Liebe, Enttäuschung und Einsamkeit in einer künstlichen Welt des elektronischen Zeitalters. Oliver Husain hat einen liebevollen, witzigen, kitschigen und angetrashten Film geschaffen, der sich durch die einfache, aber eindrucksvolle Inszenierung in die Herzen der Zuschauer schleicht.“ (Kommunalkino) Kino 46

S

Salige es de som torster Norwegen 1997, R: Carl Jorgen Kionig, D: Kjerstil Elvik, Lasse Kolrud / Originalfassung mit Untertiteln

„In Buchform seit Jahren beliebt: die Lesbenkrimis – und jetzt auch endlich auf der Leinwand. Eine Verfilmung des Bestsellers „Selig sind die Dürstenden“ von Anne Holt. Hanne Wilhelmsen, die motorradfahrende lesbische Kommissarin, bringt so leicht nichts aus der Fassung. Doch die brutale Vergewaltigung der jungen Medizinstudentin Kristine geht selbst ihr nahe.“ (Kommunalkino) Kino 46

Das Schulgespenst DDR 1998, R: Rolf Losansky, D: Nicole Lichtberg, Ricardo Roth

„Ein zehnjähriges, zu Hause und in der Schule widerborstiges Mädchen tauscht mit einem von ihm „befreiten“ Schulgespenst die Gestalt und entwickelt sich fortan zu einer angepassten Musterschülerin. Sympathischer Kinderfilm, der sich ganz auf die Alltagssituationen und Fantasien junger Zuschauer einlässt und diese zu einer humorigen und trickreichen Geschichte verbindet.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46

Signalstörung Deutschland 1997, R: Thomas Mank, D: Caspar Dietrich, Bernd Eichhorn

„Mit experimentellen Mitteln zeichnet dieser Spielfilm in Farben, Form, Text und Musik das Portrait eines HIV-Infizierten. Die Aids-Erkrankung bildet den Hintergrund für die Gedanken, Erinnerung und Sexualität des Portraitierten.“ (Kommunalkino) Kino 46

Sonnenallee Deutschland 1999, R: Leander Haußmann, D: Alexander Scheer, Katharina Thalbach, Detlev Buck

„Die Mauer steht wieder! Die speziellen Nöte und Freuden der DDR-Teenagergeneration der 70er Jahre zeichet Theatermacher Leander Haußmann sarkastisch und vor allem urkomisch nach. Leicht wird er es mit seinem scharfsinnigen, liebevoll ausgestattenten Kinodebüt nicht haben, schreckt er doch auch vor Slapstick und kleinen Plattheiten nicht zurück. Thema und der Autor der Romanvorlage Thomas Bussig liegen eindeutig im Trend: „Helden wie wir“, Bussigs anderer Ost-Roman, ist auch bereits verfilmt.“ (TV-Spielfilm) Filmstudio

Star Wars – Episode 1 – Die Dunkle Bedrohung USA 1999, R: George Lucas, Liam Neeson, Ewan McGregor

„Vor langer, langer Zeit, in einer weit entfernten Galaxis, machten Menschen Filme mit Menschen in ihnen, und einige davon machten Sinn. Dann ist etwas passiert, und die Menschen begannen, aus den Filmen zu verschwinden, zusammen mit dem Sinn. Für eine Weile machte es Spaß, diese Spektakel zu beobachten, aber langsam kippten die Filme in den Wahn, oder zumindest wurden sie hypnotisierend schlecht. Der Witz liegt darin, dass die Zahl der Zuschauer, die sich solch einer Hypnose aussetzten, nicht sank, sondern durchs Dach schoss. Historiker sind sich darin einig, dass dieser Wechsel zum Ende des zweiten Jahrtausends mit einem George-Lucas-Film mit dem Titel „Star Wars: Episode 1 – Die dunkle Bedrohung“ unumkehrbar wurde. Dessen Berechnung glitzert in jeder Einstellung: Der Höhepunkt ist hektisch explosiv, wie zu erwarten, aber es fehlt die Erlösung. Keiner von den Fans im Kino, nicht einmal die Kinder, jubelten oder schwangen ihre Fäuste in der erwarteten Manie, und es zwang sich der unangenehme Verdacht auf, dass Lucas dies absichtlich machte – dass er sich zurückhielt, weil ja noch mehr Gänge in der Küche warteten. „The Phantom Menace“ ist gleichzeitig kindisch unwissend und von Zynismus durchfressen. Ich würde ihn die Enttäuschung des Jahrzehnts nennen.!“ (The New Yorker) Europa, UFA-Palast, UT-Kinocenter, Cinemaxx, Solitaire (Westerstede)

St. Pauli Nacht Deutschland 1999, R: Sönke Wortmann, D: Benno Fürmann, Armin Rohde, Maruschka Detmers

„Die „sündigste Meile der Welt“ ist ein arg strapaziertes Filmthema, und auch Sönke Wortmann zeigt Transen, Zuhälter und Gestrandete. Sein sicher montierter Episodenfilm lebt jedoch von einigen tollen Darstellern – allen voran Armin Rohde als betrogener Briefträger, der Amok läuft, und Maruschka Detmers als verblühende Ehefrau mit Resthunger aufs Leben. Kein ganz großer Wurf, aber der beste Wortmann seit „Kleine Haie“." (Der Spiegel) UT-Kinocenter

Stop Making Sense USA 1984, R: Jonathan Demme, D: David Byrne und seine Talking Heads

„Dokumentation einer Bühnenshow der Grupppe „Talking Heads“. Der Live-Auftritt wird einfühlsam-sachlich und schnörkellos, aber technisch perfekt eingefangen. Die Band besticht durch außergewöhnliche musikalische Bandbreite, mitreißende Dynamik und ausgelasenen parodistischen Witz. Für Freunde kluger Rockmusik rundum empfehlenswert.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46

T

Tobias Totz und sein Löwe Deutschland/Belgien 1999, R: Piet de Rycker, Thilo Graf Rothkirch

„Kinder ins Kino! „Sandmännchen“-Zuschauer kennen den Zeichentrick-Abenteurer Tobias Totz ja schon. Liebevoll animiertes Leinwandabenteuer mit den Stimmen von Nena, Hape Kerkeling, Jürgen von der Lippe und Ingolf Lück.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, UT-Kino, Wall-Kino (Ol)

Tokyo Eyes Frankreich/Japan 1998, R: Jean-Pierre Limosin, D: Shinji Takeda

„Der französische Film trifft auf den japanischen – und das Ergebnis entspricht den Erwartungen: die stimmungsvolle Liebesgeschichte lebt von dem Charme der japanischen Hauptdarsteller und der Exotik des Drehortes Tokio. Ansonsten passiert eher wenig.“ (Der Spiegel) Schauburg

Trick USA 1998, R: Jim Fall, D: Christina Campell, John Paul Pitoc, Tori Spelling

„Eine sturmfreie Bude sorgt dafür, dass ein One-Night-Stand zur großen Liebe mutiert. Nicht das Was, sondern das Wie macht die eher glatt gebügelte als realistisch zupackende Komödie zum Schmunzelvergnügen. Dass der schüchterne Musicalkomponist Gabriel und der knackige Go-Go-Tänzer Mark sich „kriegen“, gerade weil sie sexuell nicht zu Potte kommen, wird liebenswert gagig erklärt und von Darstellern interpretiert, die mit Elan und Einfühlungsvermögen bei der possierlichen Sache sind.“ (tip) Schauburg

V

Verhandlungssache USA 1999, R: F. Gary Gray, D: Samuel L. Jackson, Kevin Spacey, J.T. Walsh

„The Negotiator“ (so der Originaltitel) ist eine brisante Mischung aus Sidney Lumets „Dog Day Afternoon“ und den „Die Hard“-Filmen. Erzählt wird die Story eines psychologisch geschulten Polizisten, der das Opfer korrupter Kollegen wird und sich mit vier Geiseln im Hauptquartier von Internal Affairs verschanzt, um Zeit zu gewinnen und seine Unschuld zu beweisen. Wer sich bereit findet, die hochgradig konstruierte Ausgangssituation zu akzeptieren, wird mit einem rasant inszenierten und vorzüglich gespielten Thriller belohnt. „Verhandlungssache“ ist der seltene Fall eines Actionfilms, in dem Konversation die Aufmerksamkeit des Publikums mehr beansprucht als die Effekte.“ (Zoom) CinemaxX, UFA-Palast, Casablanca (Ol)

W

Werner – Volles Rooäää Deutschland 1999, R: Gerhard Hahn

„Zeichentricks aus dem norddeutschen Flachland: Mit dem Mix aus Kalauern, Alkoholhumor und langnasigen Deppen erreichten die zwei Vorgängerfilme jeweils über fünf Millionen Zuschauer, auch diesmal wird die Kohle wohl wieder kesseln. Man kann den Werner-Erfinder Rötger Feldmann für seinen Geschäftssinn bewundern, witziger wird sein abgedroschenes Proll-Programm dadurch nicht.“ (Der Spiegel) CinemaxX, UFA-Palast, UT-Kino, Wall-Kinos (Ol), Lindenhof (Wildeshausen), Solitaire (Westerstede)