Wäscheschränke in Flügeltüren

■ Blue Devils spielen morgen um die deutsche Meisterschaft

Les Jackson füllt mit seinem Körper problemlos die Flügeltür eines Altbaus aus. Der Abwehrspieler der Branschweig Lions sieht selbst ohne seinen Plastikschutz um den muskulösen Brustkorb aus wie eine Dampfwalze. Für morgen Abend hat sich der Footballer eines vorgenommen: Den Quarterback der Hamburg Blue Devils, Dino Bucciol, möglichst häufig unter seinen 135 Kilogramm zu begraben, bevor der das Lederei einem Mitspieler zugepasst hat.

So oder ähnlich martialisch werden beim 21. Finale um die German Bowl (Kickoff 19 Uhr, Volksparkstadion) die meisten Duelle aussehen. Ein anderes Schlagwort lautet Revanche: Noch immer ärgern sich die Hanseaten über die knappen Niederlagen gegen die Niedersachsen vor heimischer Kulisse im Finale der deutschen Meisterschaft des vergangenen Jahres und im Endspiel um den Eurobowl 1999.

Das letzte Aufeinandertreffen der beiden Finalisten in der German League gewannen die Hamburger am 12. September mit 24:17. Aber das war ein bedeutungsloses Match in der regulären Saison. Für Devils-Präsident Axel Gernert wird die nationale Vorherrschaft im Finale vergeben: „Sollten die Braunschweiger dieses Match gewinnen, sind sie sportlich gesehen die Nummer eins.“

Um nach 1996 die zweite deutsche Meisterschaft an die Elbe zu holen, haben die Devils ihr Team noch ein Mal verstärkt. Toraino Singleton heißt der Wunderstürmer der Teufel gegen die Lions. Der kompakte Runningback aus Texas – 111 kg schwer, 1,93 m groß – erlief in den vier Spielen für die Devils 600 Yards und 42 Punkte Lions-Chefcoach Kent Anderson setzt im Finale auf die Erfahrung seines Quarterbacks Adrian Rainbow und seine wichtigsten Anspielstationen Estrus Crayton und John Horten. else/lno