Rüstungsprogramm

1954 Unter König Faisal II. beginnt ein ziviles irakisches Atomforschungsprogramm. Irak wird 1959 zur Republik.

Oktober 1959 Der damals 22-jährige Saddam Hussein ist an einem missglückten Mordanschlag auf Präsident Abdul Karim Kassem beteiligt und muss nach Kairo ins Exil. Er kehrt 1963 in den Irak zurück.

1960 Die Sowjetunion liefert einen Forschungsreaktor von zwei Megawatt Leistung.

Juli 1968 Die Baath-Partei übernimmt die Macht. Saddam ist stellvertretender Generalsekretär. In den folgenden Monaten werden politische Dissidenten aus Staatsämtern vertrieben, inhaftiert oder umgebracht.

November 1969 Saddam wird Vizepräsident des Irak, 1972 initiiert er ein geheimes Atomwaffenprogramm.

16. Juli 1979 Saddam stürzt Präsident Abu Bakr und übernimmt die Macht, hunderte von Parteimitgliedern werden exekutiert.

22. September 1980 Irakische Truppen marschieren im Iran ein, der laut Saddam „wiederholt und offen“ die Souveränität des Irak verletzt habe. Der Krieg dauert bis August 1988.

1987/88 4.000 kurdische Dörfer werden ausradiert.

September 1989 Farzad Bazoft, Mitarbeiter des britischen Sonntagsblatts Observer, wird festgenommen, als er das irakische Atomforschungszentrum al-Athir erkundet. Er wird im März 1990 trotz internationaler Proteste hingerichtet.

2. August 1990 Irakische Truppen marschieren in Kuwait ein. In Saudi-Arabien werden in den folgenden Wochen mehrere hunderttausend Mann, vor allem US-Soldaten, und modernstes Kriegsgerät stationiert.

17. Januar bis 28. Februar 1991 Operation „Desert Storm“: Mit Luftangriffen und zuletzt auch Bodentruppen wird die Infrastruktur des Irak und seine Armee nahezu vollständig zerstört. Saddams Truppen räumen Kuwait. Im Waffenstillstandsvertrag verpflichtet er sich zur Übergabe aller chemischen, biologischen und nuklearen Kampfmittel und zur Zerstörung ballistischer Raketen.

August 1991 Unscom, die zur Überwachung dieser Verpflichtung gebildete Kommission der Vereinten Nationen, entdeckt Vorräte von drei Arten biologischer Waffen.

1995 Irak gibt erstmals zu, ein offensives Biowaffen-Programm betrieben zu haben. Nach der Flucht von Industrieminister Kamil Hussein heißt es, er habe in eigener Verantwortung an Chemie- und Nuklearwaffen gearbeitet.

680.000 Seiten Dokumente werden an Unscom übergeben. Irak verfügt über mindestens 100 Tonnen Sarin, 500 Tonnen Senfgas und vier Tonnen des Ultragiftes VX.

Oktober 1998 Irak verweigert die weitere Zusammenarbeit mit Unscom. Erst ein drohender Militärschlag der USA bringt Saddam zum Einlenken.

17. Dezember 1998 Nach erneuten Behinderungen der Inspektoren wird der Irak vier Tage lang von britischen und US-Flugzeugen und Raketen bombardiert.

1999 Irak ignoriert die Flugverbotszonen im Norden und Süden. In den ersten acht Monaten feuern britische und US-Flugzeuge 1.100 Raketen auf irakische Radar- und Artilleriestellungen. sf