Reiche Alte

■ Vermögen – statistisch betrachtet

Das Jahr 1999 wurde von den Vereinten Nationen zum „Internationalen Jahr der Senioren“ erklärt. Damit hatten sie auf den stark wachsenden Anteil älterer Menschen in der Bevölkerung aufmerksam machen wollen.

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) nahm dies zum Anlass, die Daten über die materielle Situation der Alten in Deutschland zusammenzutragen. Statistisch betrachtet geht es ihnen gut: Das durchschnittlich verfügbare Einkommen der Senioren-Haushalte lag den Erhebungen zufolge im vergangenen Jahr bei 2.710 Mark pro Monat und damit lediglich um drei Prozent unter dem der Arbeitnehmer-Haushalte (2.790 Mark), errechneten die Experten. Pensionäre waren mit durchschnittlich 4.090 Mark naturgemäß wesentlich besser bestückt als Sozialversicherungsrentner ( 2.590 Mark). Berücksichtigt wurden dabei sämtliche Einkommensarten und -abzüge, die Haushaltsgröße sowie dessen Zusammensetzung.

1998 verfügten 48 Prozent der westdeutschen und 33 Prozent der ostdeutschen Senioren-Haushalte über Haus- und Grundbesitz im Wert von durchschnittlich 410.000 Mark, so die DIW-Forscher. Allerdings stehe hinter allen Durchschnittswerten eine beträchtlich Streuung: „So entfielen 1993 auf die Hälfte der Senioren nur 10 Prozent (Westdeutschland) beziehungsweise 19 Prozent (Ostdeutschland) des jeweiligen Geldvermögens sowie 1998 knapp 27 Prozent beziehungsweise gut 20 Prozent des Immobilienvermögens.“

In Deutschland stieg im vergangenen Jahr der Anteil von Personen an der Bevölkerung, die 65 Jahre und älter sind, auf 16 Prozent. 1991 waren es noch 15 Prozent. Absolut wuchs dieser Personenkreis um rund eine Million Menschen, laut DIW ein relatives Wachstum von 8,8 Prozent. Gemessen an der Gesamtbevölkerung ist gut die Hälfte weiblich. Der Anteil von Frauen an den älteren Einwohnern liegt demgegenüber bei 63 Prozent, im Kreis ab 80 Jahren sind es sogar 73 Prozent. Die Lebenserwartung eines neugeborenen Mädchens liegt um sechs bis sieben Jahre höher als die eines Jungen. taz
‚/B‘Zur materiellen Lage der Senioren in West- und Ostdeutschland. Die ausführliche Darstellung findet man im „Wochenbericht“, 37/99, zu beziehen für 15 Mark zzgl. Versand beim Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung, Königin-Luise-Straße 5, 14195 Berlin, Tel. (0 30) 8 97 89-0, Fax -2 00