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Ein Geheimnis in Frankreich. Ertappt! Mit der Wahl des Models Laetitia Casta zur neuen „Marianne“ haben sich die französischen Männer offenbart. Politikerinnen und Frauenverbände erkennen in der Entscheidung des Verbandes der Bürgermeister deutlich „Sexismus“ und eine billige Wiederauflage des Miss-France-Wettbewerbs. „Die Auswahl spiegelt die geheimsten Wünsche der Männer wider.“ Casta sei zwar attraktiv, so Bürgermeisterin Francoise Cartron, „das ist aber auch alles“. Seit 1969 werden die „Marianne“-Büsten nach lebenden Vorbildern gestaltet. Diejenige, die der barbusigen Revolutionsheldin ihr Gesicht schenken darf, soll ein Sinnbild für die arbeitenden Frauen in Frankreich sein. Brigitte Bardot, Catherine Deneuve und Mireille Mathieu standen bereits Modell. „Unsere 'Marianne‘ sollte Charakter, Persönlichkeit und Intelligenz haben“, erklärt Crepons Bürgermeisterin Anne-Marie Piosson. Da gäbe es viele, die geeigneter gewesen wären als ein Model. 95 Prozent der Wähler waren Männer. Die Wahlbeteiligung lag allerdings nur bei 40 Prozent. Die Frauen werten dies als Erfolg der Protestkampagne. Premier Jospin sieht das anders. Sein Kommentar: „Wie können Bürgermeister Frankreichs irren?“