■ Roter Osten, schwarzer Westen

Gewinner der BVV-Wahlen sind die CDU im Westen und die PDS im Westen und Osten. Die CDU hat in sechs Bezirken die absolute Mehrheit gewonnen. Vor vier Jahren gelang das nur in Tempelhof, jetzt auch in Reinickendorf, Steglitz, Neukölln, Spandau und Zehlendorf. In allen westlichen Bezirken mit Ausnahme von Kreuzberg stellt die Union die stärkste Fraktion. Im Ostteil dominiert dagegen die PDS in allen elf Bezirken. Das beste Ergebnis hat sie in Lichtenberg, dort holte sie 48,2 Prozent. Im Regierungsbezirk Mitte legte die PDS um 1,7 Prozent ebenfalls zu, sie liegt jetzt bei 44,2 Prozent. Auch im Westteil konnte die PDS absahnen. Sie hat in acht Bezirken Fuß gefasst, das höchste Ergebnis hat sie in Kreuzberg mit 8,6 Prozent. Sie bekommt damit drei Sitze.

Die SPD verlor erwartungsgemäß in den meisten östlichen Bezirken, im Westteil legte sie in sechs Bezirken leicht zu. Die SPD erreichte im Wedding mit 32,1 Prozent ihr bestes Ergebnis. Am schlechtesten schnitt sie mit 14,8 Prozent in Marzahn ab. Auch die Grünen zählen zu den Verlierern. Sie legten nur in Kreuzberg, Schöneberg und Zehlendorf zu, außerdem in Prenzlauer Berg und Friedrichshain. In Kreuzberg bleiben sie stärkste Kraft mit 32,4 Prozent. In Hohenschönhausen, Hellersdorf und Marzahn sind sie nicht mehr in der BVV vertreten. Da es erstmals keine Fünfprozenthürde mehr gibt, schaffte es die FDP, die in der vergangenen Legislaturperiode in keiner BVV vertreten war, in den zwei bürgerlichen Bezirken Wilmersdorf und Zehlendorf. Die Spaßpartei KPD/RZ, die schon bei den Wahlen 1995 den Einzug in Kreuzberg nur knapp verfehlte, kann jetzt mit der Spitzenkandidatin Nanette Fleig in die BVV einziehen. Die „Republikaner“ ziehen in sechs Bezirke ein. Die NPD ist in keiner BVV verteten, kam aber in Hellersdorf auf 2,6 Prozent der Stimmen. nau