taz-Abo-Aktion

■ Unteilbare taz

Die erste von uns verlorene Wette und die Konsequenzen – eine Samstags-taz ohne Überschriften – haben ein vielstimmiges Echo ausgelöst. Vor allem treue AbonnenInnen sind von der Abo-Aktion irritiert. Warum, fragen viele, werden wir für etwas (mit-)bestraft, an dem wir keinen Anteil haben? Die Antwort soll nicht naseweis klingen: Weil die Zeitung nicht teilbar ist in eine Abo- und eine Kioskausgabe. Haben Sie ein wenig Langmut. Ohne Sie hätten wir unsere früheren Notlagen nicht gemeistert.

Der taz geht es nicht gut. Das ist keine wirkliche Neuigkeit, aber leider immer mal wieder von bedrohlicher Aktualität. Patentrezepte gibt es nicht. Die taz muss auf verschiedenen Wegen nach Konsolidierung suchen: Sie muss Anzeigenkunden werben, sie muss Geldgeber finden, die in das Projekt investieren, sie muss überlegen, wie das Blatt noch attraktiver zu machen ist. Anstrengungen, die nicht die unmittelbare Strahlkraft nach außen besitzen wie eine – leider ebenso notwendige – Abo-Aktion.

Bei aller Kritik an der gewählten Form einer Drohung: Sie bildet die Situation, in der sich die taz derzeit befindet, realistisch ab. Schaffen wir es nicht, die Zahl der Abonnements bis zum Jahresende deutlich aufzustocken, sind all die Qualitäten der tageszeitung, die zunächst nur jeweils für die Dauer eines Tages bedroht sind, tatsächlich in ihrer Existenz gefährdet.

Die Herren Sotscheck, Tautfest und Raith sowie Frau Hahn wurden vorsorglich angewiesen, Flüge nach Berlin zu reservieren. 300 Neuabos binnen Wochenfrist könnten unsere Auslandskorrespondenten an ihren gewohnten Einsatzort binden. rkr

Ihre Meinung? Bitte unter Stichwort „4.000 Abos“ an die tageszeitung, Kochstr. 18, 10969 Berlin; Fax: (030) 251 30 87; E-Mail: drohung taz.de