■ Man spricht russisch
: Grausame Spiele auf der Bühne

Das Bremer Theater-Studio „Russische Schauspielkunst“ macht jetzt und noch bis zum 17. Oktober mit einer Theaterwoche an verschiedenen Spielorten auf sich aufmerksam. Das Ensemble hat sich unter der Leitung von Professor Semjon Arkadjewitsch Barkan aus einem studentischen Seminar entwickelt. Der 83-jährige Moskauer lebt erst seit einigen Jahren in Bremen und hat es geschafft, aus dieser Gruppe ein kleines, anspruchsvolles Theater zu entwickeln.

Dankbares Publikum für die Aufführungen sind vor allem neue, aus dem russischsprachigen Raum eingewanderte Mitglieder der Jüdischen Gemeinde. Doch auch für Theaterbegeisterte, die dieser Sprache nicht mächtig sind, lohnt sich ein Besuch.

Heute Abend zeigt das Theaterstudio „Große Spiele“ von Alexandr Arbusuw. Am Sonntag endet die Theaterwoche mit der Aufführung von „Die Entenjagd“. Erst nach dem bis heute ungeklärten Tod des Autors Alexandr Vampilov im Jahr 1972 wurde das Stück in der Sowjetunion erstmals gezeigt. Vor dem Hintergrund der von Stagnation gekennzeichneten 60er Jahre in der Sowjetunion erzählt „Die Entenjagd“ den Werdegang des Journalisten Viktor Silow, dessen Versuch, sich jenseits der Normen gesellschaftlichen Wohlverhaltens zu bewegen, tragisch scheitert. Berit Krumbein

„Grausame Spiele“ am 14.10., 18 Uhr in der Jüdischen Gemeinde, Schwachh. Heerstr. 117; „Die Entenjagd“ 17.10., 18 Uhr, Gemeindehaus ev. Kirche Rablinghausen, Rablinghauser Deich 4