Neues Ding drehen

■ Die Kammerphilharmonie serviert nach Daniel Harding noch einen „Glücksfall“

„Als wir Daniel Harding engagiert haben, wussten wir, wir müssen global ein anderes Ding drehen“: Albert Schmitt von der Deutschen Kammerphilharmonie spricht in der Pressekonferenz zur offiziellen Präsentation Daniel Hardings klar aus, was angesichts der nun anstehenden dreijährigen künstlerischen Leitung des 24-Jährigen angesagt ist. Das in Vollversammlungen basisdemokratisch entscheidende Orchester, das 60 Prozent seines Etats von 5,5 Millionen selbst einspielt, hat einen neuen Motivationsschub erlebt. Und es ist nicht nur das Kommen Daniel Hardings, das den Ausschlag dafür gab. Nach dem Weggang des Managers Job Maarse ist dem Orchester ein neuer „Glücksfall“ ins Haus geschneit: Er heißt Günter Breest, war Chef von Sony Classical und wird „Intendant“ des Orchesters. Wie die Organisation dieses Orchesters fortan aussehen wird, wollte man noch nicht sagen.

Klar aber ist: Seit Oktober ist Daniel Harding auch offiziell als Nachfolger Thomas Hengelbrocks als musikalischer Direktor des Orchesters tätig. Der vielseitige, als Assistent von Simon Rattle und Claudio Abbado in Erscheinung getretene junge Mann hat keine besonderen Vorlieben und auch keine besonderen Ziele: „Wir spielen die Musik, die wir lieben und die spielen wir immer besser!“ In dieser Spielzeit sind das in drei Abonnementskonzerten und einem Osterkonzert u.a. die zweite, dritte und die vierte Sinfonie von Johannes Brahms und dessen Haydn-Variationen, die 7. von Beethoven und als mit Sicherheit exquisiter Leckerbissen eine eigene Bearbeitung der „Kunst der Fuge“ von Johann Sebastian Bach. Weitere Dirigenten sind Paavo Berglund, Peter Rundel und auch Frans Brüggen: „Ein bisschen Altersweisheit tut uns gut“, meint die Geigerin Beate Weis. Neuigkeiten: Ab sofort gibt es an der Abendkasse das Last Minute-Ticket für 15 Mark für SchülerInnen und StudentInnen. Außerdem für sie: preiswerte Abos. usl