Schindler will Produktion einstellen

■ Betriebsrat kündigt Widerstand gegen Konzernentscheidung an

Der Fahrstuhlbauer Schindler will keine Aufzüge mehr in Berlin produzieren. Der Belegschaft sei dieser Beschluss am Donnerstag mitgeteilt worden, sagte gestern ein IG-Metall-Sprecher. Demnach sollen 50 Arbeitsplätze beim Mariendorfer Technikcenter der Schindler Aufzügefabrik GmbH, der deutschen Tochter des Schweizer Konzerns, wegfallen. Als Begründung für die Schließung seien den Mitarbeitern die zu hohen Kosten genannt worden.

Der IG-Metall-Sprecher bezeichnete den Konzernbeschluss als sehr ärgerlich. In der Vergangenheit hätten die Beschäftigten bereits auf ein Fünftel ihres Lohnes verzichtet, um den Kostensenkungsforderungen der Geschäftsführung entgegen zu kommen. Darüber hinaus seien bereits 28 Arbeitsplätze abgebaut worden. „Die Berliner Arbeitnehmer dürfen dafür nicht noch bestraft werden“, kritisierte auch der Betriebsratsvorsitzende von Schindler Berlin, Christian Weinholz.

Klare Managementfehler warf der IG-Metall-Sprecher dem Unternehmen vor. Die Berliner Verantwortlichen hätten es nicht verstanden, die Umstrukturierungen des Unternehmens erfolgreich umzusetzen. Früher habe Schindler in Berlin Fahrstühle in Massenproduktion hergestellt, heute würden hochwertige Einzelstücke produziert. Damit sei das Management überfordert gewesen.

„Die Kabinenproduktion muss in Berlin erhalten bleiben“, forderte Weinholz. Die geplante Schließung würden die Beschäftigten nicht widerstandslos über sich ergehen lassen. Richard Rother