Unterm Strich

Der Bundeskanzler, Gerhard Schröder heißt er wohl, hat den diesjährigen Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, den Historiker Fritz Stern, als einen „verlässlichen Freund“ der Deutschen gewürdigt. Sterns Anteilnahme am historischen wie aktuellen Geschehen sei aus einem „tiefen Verständnis von Geschichte und Kultur“ seines Geburtslandes Deutschland gespeist, betonte Schröder in einem am Sonntag veröffentlichten Glückwunschtelegramm an den Preisträger. Mit Stern werde einer der „bedeutendsten Historiker unserer Zeit“ geehrt, der die schwierige Geschichte Deutschlands in seiner neuen Heimat Amerika zum Zentrum seiner wissenschaftlichen Arbeit gemacht habe.

Dessen ungeachtet oder voll und genau deswegen hat Claus Peymann die gegenwärtig herrschenden Politiker, insbesondere den Kanzler, man nennt ihn Schröder, als Generation von politischen Talkmastern bezeichnet. „Das sind alles Falschspieler. Heute können Sie das Keep-Smiling-Gesicht von Tony Blair, Viktor Klima und Gerhard Schröder nicht mehr unterscheiden, höchstens am Gebiss“, sagte er in einem Interview mit einer Zeitung, die wohl Welt am Sonntag heißt. Natürlich sei die Verantwortung, die aus solchen widrigen Umständen der Kunst zukomme, umso größer. Peymann: „Das ist die Herausforderung für mich selbst, dass ich uns immer als genauso wichtig empfunden habe, wie beispielsweise den Bundeskanzler – ja, wichtiger.“ Lassen wir das mal so stehen.

Und wenden uns den wirklich wichtigen Dingen zu, der Reality-Hardware, dem Jus: Die Plattenfirma BMG Entertainment und Erfolgsproduzent Lou Pearlman verklagen die Boyband 'N Sync in den USA auf 150 Millionen Dollar, weil die Gruppe zum Konkurrenten Zomba Records wechselte, wo die Vorgängerklone Backstreet Boys schon immer waren. Die Truppe, die von Pearlman und BMG in Deutschland aufgebaut wurde und später die US-Charts stürmte, fühlt sich von ihren „Erfindern“ finanziell betrogen und kehrte ihnen im Streit den Rücken. BMG fordert nun die Herausgabe bereits aufgenommener Songs. Sollte eine Einigung scheitern, darf die Boygroup möglicherweise nicht mehr unter ihrem alten Namen auftreten. I like it that way!

„Brutal-Komik mit Kultcharakter: Tom Gerhardt schockt mit neuem Programm die Lachmuskeln“, meldet dpa über den Ortsverband Krefeld. „Mit einer gefeierten Premiere seiner Show ,Au Weia!‘ im bis auf den letzten Platz ausverkauften Krefelder Seidenweberhaus“ „meldete“ sich „Tom“ „zurück“. „Brutal-komisch, schlagfertig, verwandlungsfähig brach der chaotischste Vertreter des rheinländischen Humors ein Tabu nach dem anderen“. Toll geschrieben, aber wollen Sie das wirklich wissen? Bis morgen, selbe Stelle, selbe Welle.