Spende von Bäderkönig bringt Klimmt in Zwickmühle

■ Ex-SPD-Fraktionschef soll Finanzspritze für 1. FC Saarbrücken erhalten haben

Hamburg (dpa) – In der Finanzaffäre um den Fußballclub 1. FC Saarbrücken belasten neue Erkenntnisse des Spiegel Bundesverkehrsminister Reinhard Klimmt. Auf Bitten des früheren saarländischen SPD-Fraktionschefs Klimmt habe der in einen Steuerskandal verwickelte bayerische Bäderunternehmer Johannes Zwick 1990 dem finanziell angeschlagenen Sportverein 100.000 Mark gespendet. Klimmt wollte sich dazu nicht äußern. Sein Sprecher sagte, Klimmt habe viele Sponsoren angesprochen. „Es ist doch nicht verboten, Spenden einzuholen.“ Klimmt sei 1990 gar kein offizieller Amtsträger gewesen. Erst Ende 1996 wurde er Präsident des 1. FC. Derzeit wird gegen Klimmt wegen des Vorwurfs ermittelt, als Präsident des 1. FC Saarbrücken in Scheingeschäfte verwickelt gewesen zu sein.

Im Zuge der Suche nach dem Millionenerbe des Bäderkönigs Eduard Zwick sitzt der Anwalt Klaus W. Spiegel seit Freitag wegen des Verdachts der Unterschlagung in Untersuchungshaft. Wie der Focus berichtet, soll der Jurist der Zwick-Witwe „brisante Dokumente“ angeboten haben, die zum auf rund 300 Millionen Mark geschätzten Zwick-Vermögen führen sollen. Auch der um 55 Millionen Mark Steuern geprellte bayerische Fiskus soll Interesse an den Unterlagen gezeigt haben.