Last Days of Disco

USA 1998, Regie: Whit Stillman; mit Cloe Sevigny, Kate Beckinsale, Christopher Eigeman u.a.; 113 Min.

Dieser Film sollte schon letzten Januar starten, wurde (weil in Amiland schwer gefloppt) immer wieder verschoben und kommt nun aus unerfindlichen Gründen, doch. Aber, um es gleich zu sagen: Wer sich hier die Exzesse des Discolebens erhofft, hat eine Niete gezogen. Das hier ist ein Kunstfilm, jawohl. Regisseur Whit Stillmann benutzt die Ära der bonbonfarbenen Hedonisten als Zeitrahmen für den dritten Teil seiner Yuppie-Trilogie, der chronologisch zwischen „Metropolitan“ und dem folgenden „Barcelona“ positioniert ist.

Seine Milieustudie beobachtet eine lose Clique von jungen Berufsanfängern aus wohlhabendem Elernhaus, deren gesellschaftliches Lebens sich in einer dem Studio 54 nachempfunden Disco abspielt. Die Bourgeois-Bestandsaufnahme konzentriert sich in erster Linie auf die selbstsichere, schnippische Charlotte (Kate Beckinsale) und deren zurückhaltende Freundin Alice (Cloe Sevigny aus „Kids“). Beide arbeiten als Jungredakteurinnen bei einem Verlagshaus in Manhatten, teilen sich ein unbequemes Schlauchapartment und verbringen ihre Nächte bevorzugt in einem exklusiv-exquisiten Discoclub, wo es zunächst gilt, vom streng-elitären Türsteher durchgelassen zu werden. Einmal drinnen, unterhalten sie sich dann mit Jimmy (Werbemensch), Tom (Anwalt), Josh (Anwalt) und Des (Manager) über Disneyklassiker wie „Bambi“ oder „Susi und Strolch“ – und natürlich tanzen sie auch...

Um es nochmal zu sagen: Das hier hat nichts mit „Nur Samstag Nacht“ zu tun, das hier ist eine Sozialkomödie ohne Unterhaltungswert dafür aber mit Längen.

Filmkunst 66, fsk am Oranienplatz, Moviemento (OmU)