Schützer streiten sich

■ Rotes Kreuz oder Innenbehörde: Wer ist der Beste in der Katastrophe?

Eigentlich wollen beide Seiten doch nur das Gute: nämlich die HamburgerInnen vor Sturmflut, Deichbruch und anderen Katastrophen schützen. Doch jetzt haben sich die Schützenden untereinander in die Haare bekommen – wer denn der Bessere im Schützen ist: Die Innenbehörde der Stadt, zuständig für den Katastrophenschutz in Hamburg, hat die Kritik des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) zurückgewiesen, die Stadt interessiere sich kaum für Schutzmaßnahmen. „Der Hamburger Katastrophenschutz genießt hohes Ansehen“, warf sich gestern der Staatsrat der Innenbehörde, Wolfgang Prill, in die Brust.

Das DRK hatte am Mittwoch auf einer Pressekonferenz gerügt, dass die Stadt leichtfertig mit dem Thema umgehe. So interessiere sich bei den Behörden niemand so recht dafür, dass das Rote Kreuz am Wochenende die nach eigenen Angaben „größte Katastrophenschutz-Übung seit über 50 Jahren in Hamburg“ durchziehe. Dabei wird die Evakuierung von 950 Leuten in Eimsbüttel und Altona geprobt.

Die bösen Worte des DRK will Prill nicht so stehen lassen. So erhalte das Rote Kreuz in diesem Jahr neben den 10.000 Mark, mit denen die Übung zusätzlich gefördert werde, etwa 620.000 Mark an Zuwendungen. Das planerische Konzept der Innenbehörde, was ihre Übungen anbetrifft, sei „kein Papiertiger, sondern funktioniert auch in der Praxis“, so Prill weiter. Er verweist auf die Blindgängerräumung in Eilbek im vergangenen November, als einige tausend Menschen evakuiert wurden. aha