Konsolidierte Jugend

■ Sozialpolitische Opposition kritisiert Sparpolitik bei Hilfen zur Erziehung

Als „absurd“ bezeichnet die Sozialpolitische Opposition Hamburg (SOPO) die Sparmaßnahmen der Behörde für Schule, Jugend und Berufsbildung im Bereich der Ambulanten Hilfen zur Erziehung (die taz berichtete). „Erneut werden Hilfen nicht nach Bedarf, sondern nach Budget bemessen. Nachdem die allgemeine Grundversorgung für Kinder und Jugendliche bereits kaputt gespart wurde, werden nun auch individuelle Hilfen ,konsolidiert', die finanziellen Probleme der Stadt wieder auf dem Rücken der Betroffenen ausgetragen“, schreibt die SOPO in einer Pressemitteilung.

Die SOPO fordert: „Eine soziale Infrastruktur mit offenen Beratungs- und Unterstützungsangeboten und Serviceprojekten muss milieunah und dezentral in den Stadtteilen aufgebaut werden“. Dies reduziere sicherlich auch den Einsatz der „teuren“, vielfach stigmatisierenden Einzelfallhilfen und komme mehr Kindern und Jugendlichen zugute, als bisher erreicht würden.

„Aufgrund der Situation in den Schulen reagieren die absolut hilflos. Das hat zur Folge, dass ein Schüler, der nicht zur Schule gehen will, manchmal in der Einzelfallhilfe landet“, sagt Sabine Kohlhof von der SOPO. Dabei wäre solchen Kindern und Jugendlichen mehr geholfen, wenn sie durch zusätzliche Stellen in Kindergärten oder Schulen besser betreut würden. „Dann können die in ihren sozialen Zusammenhängen bleiben.“ Kohlhof setzt sich für Einrichtungen offener Jugendarbeit ein, für Häuser der Jugend und besser ausgestattete Schulen und Kindergärten. „Es ist kein Wunder, dass nach dem Kaputtsparen dieser Einrichtungen Erziehungshilfen zunehmen.“ san