Aktives Mitgestalten

■ Reformpädagogen wollen Schüler zu mehr Eigenständigkeit erziehen. Kongress geplant

Rund 200 Pädagogen aus ganz Deutschland werden zum 12. Bundestreffen „Lernen durch Lehren“ am 30. Oktober in der Evangelischen Fachhochschule Berlin erwartet. Wie die Evangelische Kirche in Berlin-Brandenburg gestern mitteilte, ist das reformpädagogische Konzept „Lernen durch Lehren“ darauf ausgerichtet, Schüler stärker als sonst üblich zu aktiven Mitgestaltern ihrer Lehr- und Lernprozesse zu machen. Lehrer, Ausbilder und Hochschullehrer haben sich zu einem „Kontaktnetz“ zusammengeschlossen, das von der Katholischen Universität Eichstätt koordiniert und geleitet wird.

Bei der Tagung wird das Projekt vorgestellt und in Arbeitskreisen – bezogen auf unterschiedliche Schulfächer – diskutiert.

Mit der seit einem Jahr bestehenden Lehrerausbildung im Studiengang Religionspädagogik hat auch die Evangelische Fachhochschule Neuland betreten. Damit wurde erstmals an einer Fachhochschule ein Studiengang im Rahmen der Lehrerausbildung etabliert, der zugleich einen in der Lehrerausbildung einmaligen Modellversuch darstellt. Anders als in der Lehrerausbildung an den Universitäten mit den Abschnitten Studium und Referendariat ist an der Evangelischen Fachhochschule der achtsemestrige Studiengang Religionspädagogik durch eine besondere Verknüpfung von Theorie und Praxis in einer Ausbildungsphase gekennzeichnet.

In dieser Ausbildung zum Religionslehrer findet bereits nach dem ersten Semester ein Praktikum statt. Im vierten, siebten und achten Semester machen die zukünftigen Religionspädagogen eigene Unterrichtserfahrungen im Fach Evangelische Religionslehre. Diese Praxisphasen sind eingebettet in einen Studiengang, in dem neben einer fundierten Ausbildung in den theologischen und religionswissenschaftlichen Fächern besonderes Gewicht auf die praxisbezogenen Fächer wie Pädagogik, Didaktik und Psychologie gelegt wird.

Der Studiengang Religionspädagogik an der Evangelischen Fachhochschule schließt mit einem staatlich anerkannten Fachhochschuldiplom ab. Gegenwärtig werden 90 Studenten in diesem Studiengang ausgebildet – je nach Schwerpunkt als Religionslehrer für die Klassenstufen eins bis zehn oder als Gemeindepädagogen für die kirchliche und nicht kirchliche Kinder- und Jugendarbeit. ADN