■ Würdevoller Einzug der Königstochter ins Parlament

Es war ein erhebender Augenblick. Einer, den viele von uns lange, entbehrungsreiche Jahre im Herzen herbeigesehnt haben dürften. Als die 60-jährige Gabriella di Savoia, Tochter des letzten Königs von Italien, Umberto II., am Freitag schließlich gemessenen Schrittes und mit der Würde des Alters und Geschlechts ins Parlament in Rom einzog, mochte das manchem Zeitgenossen ein Signal gewesen sein. Betrat doch mit der Königstochter erstmals nach den Wirren des Zweiten Weltkriegs und auf ausdrücklichen Wunsch des linksdemokratischen Parlamentspräsidenten Luciano von Violante wieder ein Mitglied des italienischen Königshauses die Hallen der politischen Macht im ehemaligen Königreich – selbst, wenn die Prinzessin zunächst nur einer Briefmarkenausstellung königlichen Glanz verlieh. Zugleich machten sich aber Mitglieder aller Parteien dafür stark, die Verfassung zu Gunsten des Hauses Savoyen zu ändern, auf dass in Bälde auch die männlichen Mitglieder nach Italien einreisen mögen. Savoyer-Wappen: Archiv