Blaues Blut tut uns gut! Räuber und Chaoten pfui!

■ Prinz Frederic von Anhalt über die erschütternde Krise der Demokratie

Berlin (taz) – Abends allein als Adliger auf die Straße? Das geht heute nicht mehr. An jeder Ecke warten Chaoten und Räuber – gerade in der Hauptstadt: „In Berlin gibt es fünfzig Plätze, wo nur noch Theater ist“, beklagte sich Prinz Frederic von Anhalt im taz-Gespräch.

In der Jugend Seiner königlichen Hoheit war das noch anders. Der Prinz habe eigenhändig aufgeräumt und mit seinen Freunden für Ordnung gesorgt. Anders als die heutige Jugend: „Heute haben die jungen Leute keinen Mut mehr.“ Zu sehr werde auf staatliche Organe als Ordnungsmacht vertraut, oftmals jedoch ohne Sinn: „Die verlassen sich nur auf die Behörde. Aber die Behörde hilft nicht.“ Selbsthilfe müsse wieder einen größeren Stellenwert bekommen, forderte der Prinz: „Da muss man selbst für Ordnung sorgen. Das muss in Deutschland wieder kommen.“

Zwar hat Seine königliche Hoheit persönlich leider kein Interesse am Amt des Bundeskanzlers – aber einen beherzten Rat zur Lösung des Problems der schwindenen inneren Sicherheit schreibt er den derzeit noch Regierenden ins nicht vorhandene Stammbuch: „Hart durchgreifen!“