■ Zur Person: Erinnerungslücken
Alle wollten sie sehen: Die Expo-Chefin Birgit Breuel. Die als Ex-Treuhand-Chefin gestern im Vulkan-Prozess als Zeugin befragt wurde. Aber, monierten die Verteidiger: Man könne nur ihren Rücken sehen. Breuel musste ein bisschen zur Seite rutschen. Aber dann konnte man die Top-Managerin erstmal nicht hören: Das Mikro streikte. Und die Verteidigung musste schnell mit ihren Mikros aushelfen.
Dabei wurde vor gut einem Monat noch gegen die eiserne Lady in Sachen Vulkan ermittelt. Denn die Treuhand soll stets über die Verwendung der Ost-Beihilfen informiert gewesen sein. Mangels Tatverdachts wurden die Untersuchungen Anfang Oktober eingestellt: Breuel sollte lediglich noch als Zeugin vor der Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts aussagen.
Nach gut einer Stunde war Breuels Auftritt im größten Wirtschaftsprozess der Bundesrepublik aber schon wieder vorbei. Ganz fix hatte sie ihre Aussage vorgelesen. Dann ein paar Fragen beantwortet. Und Schluss. Das war's. Denn was die resolute 62-Jährige dem Richter zu sagen hatte, war eigentlich nicht viel – Erinnerungslücken. Lang lang ist es schließlich her, die Sache mit den Osthilfen, die der Vulkan bekam. Bis Ende 1994 arbeitete Breuel für die Treuhand. Und bis dahin hatte sie keinen Anlass, Bedenken in Sachen Vulkan zu haben, sagte sie.
Die Verteidigung konnte ges-tern mit den Aussagen der Ex-Treuhand-Jetzt-Expo-Chefin zufrieden sein. Eine „Vermögensbetreuungspflicht“ gab es laut Breuel nicht für den Vulkan. Das entsprach auch dem Rechtsempfinden der vier angeklagen Manager und ihrer Verteidiger. pipe
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