Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine

A

Absolute Giganten Deutschland 1999, R: Sebastian Schipper, D: Frank Giering, Florian Lukas, Julia Hummer

„Was tun drei junge Großstadthelden mitten in der Nacht in der Tiefgarage, wenn sie plötzlich die große Sehnsucht packt? Sie wälzen sich auf der Motorhaube ihres Autos im Hamburger und Pommes-Müll, drehen das Radio auf Maximallautstärke und nehmen Aufstellung für einen Freudentanz – zu Marc Bolans Pop-Klassiker „20th Century Boy“. Der Einbruch märchenhaften Musical-Glamours in eine ansonsten eher triste Welt aus Hochhausbeton und Absturz-Kneipen ist in diesem Film so etwas wie die Erfüllung der allerwildesten Träume. In Wahrheit schlagen sich die drei Burschen, von denen der Schauspieler und Regie-Newcomer Sebastian Schipper in seinem Kinodebüt erzählt, eher als Kleinmurkser durchs Hamburger Leben. Mit solcher Behauptungskraft und so viel umwerfendem Charme hat lange kein deutscher Film mehr Musicalträume und reales Leben miteinander versöhnt.“ (Der Spiegel) Atlantis, Casablanca (Ol), Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)

Alles über meine Mutter Spanien/Frankreich 1999, R: Petro Almodóvar, D: Cecilia Roth, Marisa Paredes

"Transen am Rande des Nervenzusammenbruchs – in dem liebenswert-skurrilen Melodram spielen nur Männer eine Rolle, die einen Busen haben. Eine Frau sucht nach dem Unfalltod ihres Sohnes den Vater des Kindes. Sie findet ihn in der Transvestiten-Szene von Barcelona; mittlerweile hat er größere Brüste als sie. Der spanische Regisseur Pedro Almodóvar beschreibt das Zusammentreffen seiner Gestalten mit Witz, Sentimentalität und vor allem viel Respekt.“ (Der Spiegel) Schauburg, Cinema

Austin Powers 2 – Spion in geheimer Missionarsstellung USA 1999, R: Jay Roach, D: Mike Myers, Heather Graham

„Sein „Groovy, Baby!“ ließ vor zwei Jahren die Kinokassen klingeln. Jetzt kehrt der Superspion aus den Swinging Sixties zurück, um erneut die Welt zu retten. Austin Powers (Mike Myers) ist diesmal in besonders heikler Mission unerwegs, haben ihm doch seine Widersacher Dr. Evil (Mike Myers) und das schwergewichtige Ekelpaket Fat Bastard (Mike Myers) die Libido gestohlen. Zum Glück steht ihm wenigstens die Agentin Felicity Shagwell (Heather Graham) bei, die jedes Bond-Girl in den Schatten stellt. Natürlich reicht die Handlung gerade mal, um der Sketch-Parade einen roten Faden zu geben. Wobei die Qualität des bunten Sammelsuriums von einer rasanten Eröffnungssequenz über zerdehnte Filmzitate bis hin zu groben Geschmacklosigkeiten reicht. In dieser James-Bond Persiflage ist eben alles schrill.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, UFA-Palast, UT-Kinocenter

B

Bang Boom Bang – Ein todsicheres Ding Deutschland 1999, R: Peter Thorwarth, D: Oliver Korittke, Markus Knüfken, Alexandra Neldel

„In Unna, einer der ödesten Kleinstädte an der B1, tuckert das Leben noch in seinem ur-nordrheinwestfälischen Groove dahin. Deshalb braucht das kleinkriminelle Milieu etwas länger, bis es in die Gänge kommt. Ein spektakulärer Tresordiebstahl, die Exhumierung Martin Semmelrogges und eine gute Schlusspointe sollten dann aber selbst ein Publikum zufriedenstellen, dem beim Anblick eines Dortmunder Kennzeichens sonst nicht das Herz aufgeht.“ (tip) UT-Kinocenter

Die Biene Maja Japan/Österreich 1977, R: Matty Murphy

Einige Episoden aus der erfolgreichen Fernseh-Zeichentrickfilmserie mit Maja, dem dicken Willy sowie vielen Käfern. Und natürlich schmettert Karel Gott seine große Maja-Arie als Titelsong.Filmstudio

The Blair Witch Project USA 1999, R: Daniel Myrick, Eduardo Sanchez, D: Heather Donahue, Michael Williams, Joshua Leonard

„Viel sieht man nicht: nervöse Handkamera, natürliches Licht, drei junge Leute, reichlich Wald – Horror unplugged. Aber schon nach wenigen Minunten horcht man auf jedes Knacken. Der Film basiert auf einer Lüge: 1994, behauptet er, seien in einem Kaff in Maryland drei Studenten verschollen, als sie einem Hexenkult nachspürten. Ein Jahr später habe man ihr Videomaterial gefunden – ein kurzer Film vom Sterben mit dem Thrill der Authentizität.“ (Der Spiegel) CinemaxX

Bowfingers große Nummer USA 1999, R: Frank Oz, D: Steve Martin, Eddie Murphy

„Nicht Ed Wood, sondern Bowfinger heisst der so enthusiastische wie unbegabte Filmemacher, den Steve Martin sich ersonnen hat und unter der Regie von Frank Oz auch verkörpert. Um ein läppisches Science-Fiction-Skript zum Kino-Hit zu machen, missbraucht er den paranoiden Action Star Kit (Eddie Murphy) als ahnungslosen Hauptdarsteller, indem er ihn vor versteckter Kamera mit den anderen Figuren interagieren lässt. Für Kit wird die Erfahrung zum Alptraum; für seinen debilen Doppelgänger Jiff (auch Murphy) und das Möchtegern-Starlet Daisy (Heather Graham) zur großen Chance. Teils krude, teils raffinierte Satire über Nöte und Träume in und um Hollywood, glänzend gespielt und flott inszeniert.“ (Neue Zürcher Zeitung) CinemaxX, UFA-Palast, UT-Kinocenter, Lichtspielhaus (Del), Wall-Kino (Ol), Solitaire (Westerstede)

Die Braut, die sich nicht traut USA 1999, R: Gary Marshall, D: Julia Roberts, Richard Gere

„Nein, dies ist nicht die Fortsetzung von „Pretty Woman“. Und irgendwie dann doch, denn Regisseur Gary Marshall setzt seine Stars Julia Roberts und Richard Gere wieder auf die gleiche Art in Szene: altmodisch und liebenswert, romantisch und märchenhaft; wenn auch etwas langatmig. Natürlich ist der Ausgang dieser romantischen Komödie so vorhersehbar wie das Lachen von Julia Roberts breit ist, natürlich steckt die Geschichte von der Braut, die sich nicht traut, voller Klischees und kleine Albernheiten – und natürlich wird jeder dabei sein wollen, bei der Wiedervereinigung des „Pretty Woman“-Traumpaares! Und warum auch nicht?“ (TV-Spielfilm) Gondel, CinemaxX, UFA-Palast, UT-Kinocenter, Wall-Kino (Ol), Passage (Del), Solitaire (Westerstede), Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)

Buena Vista Social Club USA 1998, R: Wim Wenders, D: Ry Cooder and the Buena Vista Social Club

Ry Cooder lieferte Geschichte, Personal, Drehorte und Musik – Wim Wenders brauchte wirklich nur die Kamera draufzuhalten. So gehört der Film ganz und gar dem „Buena Vista Social Club“, einer Gruppe von über siebzig Jahre alten kubanischen Musikern, die alle schon ihre Karrieren beendet hatten und ärmlich als Schuhputzer oder Hausmeister ihr Leben fristeten. Ganz zufällig brauchte Ry Cooder vor einigen Jahren in Havanna ein paar kubanische Musiker für eine Plattenaufnahme, entdeckte die alten Hasen, holte sie aus dem Ruhestand zurück, nahm die Platte „Buena Vista Social Club“ mit ihnen auf, und diese wurde überraschend ein großer internationaler Erfolg. (hip) Schauburg/OFmdU

C

Das Cabinett des Dr. Caligari Deutschland 1920, R: Robert Wiene, D: Werner Kraus, Lil Dagover, Conrad Veidt

„Der Hypnotiseur und Schausteller Caligari läßt durch sein sonambules Medium mehrere Menschen töten. Nachdem ein Student ihn entlarvt hat, erweist er sich als Insaße der Irrenanstalt, deren Doktor Caligari ist. Der berühmteste deutsche Stummfilm, ein Meisterwerk der provokanten Bildsprache des Expressionismus, ist einer der wichtigsten Psychiatriefilme. Seine Thematik der erzählerischen Vermischung von Normalität und Wahnsinn und der Folgeerscheinungen von Autorität, Macht, Tyrannei, Despotismus und Massenbeeinflussung durch Hypnose sowie seine stilistische Verbindung von moderner Kunst mit Formen des Wahnsinns läßt ihn auch heute noch aktuell und brisant erscheinen.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46

D

Deep Blue See USA 1999, R: Renny Harlin, D: Thomas Jane, Saffron Burrows

"Wer sich in haiverseuchte Gewässer begibt, kommt darin um. Und wer jeden Horror vom „weißen Hai“ bis „Alien 4“ kennt, hat in diesem professionell gemachten Action-Thriller jede Menge Déjà-vu-Erlebnisse. Explosionen erschüttern ein Unterwasserlabor, Haie rupfen Leute in zwei Teile: all das ist furchtbar aufregend. Wirklich spannend ist es nicht. Actionspezialist Renny Harlin (“Stirb langsam 2“) inszeniert zweifellos mit Schmackes, doch zehn kleine Negerlein, die vor Monstern durch dunkle Gänge flüchten, hat man in letzter Zeit viel zu oft im Kino gesehen.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, UFA-Palast, UT-Kinocenter

Desperado USA 1995, R: Robert Rodriguez, D: Antonio Banderas, Salma Hayek

„Rodriguez konzentriert sich hier ganz auf die extrem blutigen Schießereien und den makaber komischen Unterton, der den vielen sich ähnelnden Szenen dann doch erstaunlich viel Witz gibt. Der Film ist natürlich reiner Unsinn, aber man kann an den Auftritten von Banderas, Hayek und Quentin Tarantino viel Spaß haben.“ (Time Out) Filmstudio

E

Ein Lied von Liebe und Tod Deutschland/Ungarn 1999, R: Rolf Schübel, D: Joachim Król, Ben Becker, Erika Marozsan

„Im Budapest der späten 30er Jahre lernt der jüdische Restaurantwirt Szabó einen unglücklich verliebten deutschen Geschäftsmann kennen, als der sich in die bereits reichlich komplizierte Dreierbeziehung zwischen Wirt, Kellnerin und Restaurantpianisten einmengen will. Ein paar Jahre später erscheint der verschmähte Liebhaber in SS-Uniform wieder und zwingt den Wirt zu Handlangerdiensten bei seinen mörderischen Geschäften. Regisseur Schübel peppt seine schmale Geschichte mit Anekdoten, romantischem Geplänkel und ein paar geschmacklosen Witzen auf. Redlich im Ansatz, aber viel zu kurzschlüssig konstruiert: Allein Joachim Król als trauriger Gastronom sticht aus dem Ensemble heraus.“ (tip) Schauburg, CinemaxX, Casablanca (Ol)

Ein Sommernachtstraum Großbritannien/Italien/USA 1999, R: Michael Kaufmann, D: Michelle Pfeiffer, Kevin Kline, Sophie Marceau, Rupert Everett

„Die sommerliche Toskana im 19. Jahrhundert, Land der Mythen und Elfen. Ein nächtlich verabreichter Liebestrunk von Kobold Puck sorgt während der Hochzeitsvorbereitungen für Theseus und Hippolyta für Verwirrung. Gegenseitig verfallen sich Titania und ein Weber mit Eselsohren. Üppige Besetzung, lukullische Bilder und Shakespeares erstmals von Hollywood adaptiertes Vorlage markieren das Epizentrum der einschläfenden Komödie. Im Vergleich zu populären Shakespeare-Verfilmungen wie „Shakespeare in Love“ oder „10 Dinge, die ich an Dir hasse“ schwelgt Regisseur Michael Hoffmann in einem einfallslosen Schwank in Pappkulissen.“ (film.de.) Atlantis, Ziegelhof-Kino (Ol)

Eiskalter Engel USA 1999, R: Roger Kumble, D: Ryan Philippe, Sarah Michelle Gellar, Reese Witherspoon

„Die Dame heißt Merteuil, der Herr Valmont, und die beiden haben in einem frivolen Pakt verabredet, einander bei der sittlichen Korrumpierung tugendhafter junger Mädchen Beihilfe zu leisten. Der Stoff ist unter dem Titel „Gefährliche Liebschaften“ seit gut 200 Jahren ein pikanter Bestseller, und weil nicht alle scharfen neuen Teenie-Komödien aus Hollywood behaupten können, ihr Plot stamme von Shakespeare, wird diesmal der französiche Schmöker von Choderos de Laclos frisch herausgeputzt. Im Milieu der superreichen Beautiful People, die am New Yorker Central Park logieren, sind Merteuil und Valmont nun auf Beutejagd: jung, schön, schrill und entzückend verrucht.“ (Der Spiegel) CinemaxX, Solitaire (Westerstede)

Eyes Wide Shut USA 1999, R: Stanley Kubrick, D: Tom Cruise, Nicole Kidman

Kubrick ist mit seinen Filmen immer an die Grenzen der Genres und Konventionen gegangen. Die letzte Herausforderung war für ihn die Sexualität, und so ist es nicht nur ein Wortspiel, wenn man hier von der „Odyssee im Schlafzimmer“ spricht. „Eyes Wide Shut“ basiert auf der „Traumnovelle“ von Arthur Schnitzler, die Kubrick aus dem Wien des späten 19. Jahrhunderts ins New York des späten 20. Jahrhunderts transkribiert hat. Der Film hat die Struktur eines Thrillers, mit dem Verdacht, dass eine mächtige Verschwörung existiert, die über Leichen geht. Aber er ähnelt auch einem Alptraum, in dem jede Szene eine ganz eigene, seltsam surreale Qualität besitzt, und alle Geschehnisse ihren Ursprung im Inneren des Protagonisten haben. Im Zentrum steht eine ritualisierte, brillant düster funkelnde Orgie, die wie ein erotisches Fegefeuer wirkt, in dem Sex und der Tod untrennbar ineinander verwoben sind. (hip) Filmstudio, Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)

Der Exorzist USA 1973, R: William Friedkin, D: Ellen Burstyn, Max von Sydow, Linda Blair

„Zur Sensation hochgespielte Verfilmung eines Bestsellers, der sich auf einen tatsächlichen Fall beruft: ein 12jähriges Mädchen, das ein Dämon gräßlich verunstaltet und peinigt, wird von zwei Jesuiten, die bei der Teufelsaustreibung ihr Leben verlieren, von seiner Besessenheit befreit. Auf Angst und Schrecken spekulierender Psychoschocker, der seinem Thema mit den Mitteln des perfekt inszenierten Horrorfilms beizukommen versucht.“ (Lexikon des internationalen Films) CinemaxX

F

Faust Deutschland 1960, R: Peter Goski, D: Gustav Gründgens, Will Quadflieg

Wer wissen will, woran sich die neue Faust-Inszenierung des Bremer Theaters messen lassen muss, sollte sich diese zwar dröge abgefilmte, dafür mit Spitzenschauspielern besetzte Theaterfassung des Klassikers antun. Gustav Gründgens inszenierte diese damals enthusiastisch gefeierte Version des Stückes im Deutschen Schauspielhaus und spielte darin die Rolle seines Lebens, wie wir spätestens seit dem Roman von Klaus Mann wissen. Der Film wirkt heute doch sehr verstaubt, aber das Charisma von Gründgens schimmert immer noch durch. (hip) Atlantis

Fitzcarraldo Deutschland 1981, R: Werner Herzog, D: Klaus Kinski, Claudina Cardinale

„Die größe Enttäuschung bei diesem Filmepos ist Peru. Nach einem visuell vielverspechenden Anfang scheint Herzog jedes Interesse an der äußeren Welt verloren zu haben (und niemand in diesem Film hat eine innere Welt, in die es sich lohnen würde, unterzutauchen). Der Held, gespielt von Kinski, scheint ein liebenswerter Verlierer zu sein, aber es ist schwer herauszufinden, was Kinskis Fitzcarraldo überhaupt ist, weil er niemandem auf der Welt ähnelt – außer vielleicht Bette Davis in der Rolle von Rudger Hauer.“ (Pauline Kael) Cinema

G

Das Geisterschloss USA 1999, R: Jan De Bont, D: Liam Neeson, Catherine Zeta-Jones

„Speed-Regisseur Jan De Bont will uns das Gruseln beibringen, leider geht das eher in die Hose. Tolle Ausstattung und Effekte, aber wenig Gänsehaut in der uralten Story vom verwunschenen Schloss.“ (TV-Spielfilm) Gondel, UFA-Palast, CinemaxX

Der große Bagarozy Deutschland 1999, R: Bernd Eichinger, D: Til Schweiger, Corinna Harfouch

„Für Helmut Kraussers gleichnamiges Callas-Buch hat Bernd Eichinger keine Ästhetik, keine Atmosphäre kurz: keine filmische Form gefunden. Die Geschichte eines Mannes, der sich für den Teufel hält, vielleicht sogar der Teufel ist, und der in seiner Psychiaterin die Wiedergeburt der von ihm geliebten und gehassten Maria Callas sieht, wirkt in dieser Leinwand-Adaption wie die ächzende Vorstellung eines Provinz-Zauberers. Zwischen fantastischem Thema und banaler Umsetzung stolpern Harfouch und Schweiger verloren wie Hänsel und Gretel durch die Geschichte.“ (tip) UT-Kino

Das grosse Krabbeln USA 1998, R: John Lasseter

„Der zweite komplett computeranimierte Disney-Film: ein Volltreffer. Der Überlebenskampf einer Ameisenkolonie wird witzig erzählt, die Animationen sind technisches Wunderwerk. Regisseur John Lasseter hat es genau richtig gemacht: kein Animationsfilm für Erwachsene, sondern ein Märchen, um das die Eltern ihre Kinder beneiden.“ (Der Spiegel) Kino 46

H

Hellraiser Großbritannien 1986, R: Clive Barker, D: Andrew Robinson, Claire Higgins

„Als eine schleimig-blutige Knochenkreatur kann ein junger Mann der Höllenwelt der „Zenobiten“ entkommen. Er versucht, mit den von seinen ehemaligen Geliebten herbeigeschaffenen Opfern ein anatomisch wieder vollständiger Mensch zu werden. Naiv konstruierter Horrorfilm, der sich ganz auf die Scheußlichkeit seiner Spezial-Effekte verlässt und weder von Inszenierung noch Darstellung her Interesse verdient. – Wir raten ab.“ (Lexikon des internationalen Films) CinemaxX

I

Immer Ärger mit Harry USA 1955, R: Alfred Hitchcock, D: Shirley McLaine, John Forsythe

„Ein kleiner Junge findet im Wald ein Leiche. Niemand in dem idyllischen Dorf weiß, woran Harry gestorben ist, aber jeder befürchtet, ihn vielleicht versehentlich umgebracht zu haben. Ein Meisterwerk der Komik des Understatements, voll überraschender und grotesker Wendungen. Einer der ungewöhnlichtsten, aber auch besten Filme Hitchcocks. Shirley MacLaine in ihrer ersten Filmrolle.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46

Inspektor Gadget USA 1999, R: David Kellogg, D: Matthew Broderick, Rupert Everett

„Ein Wachschutzbeamter wird nach einem explosiven Unfall in das ultimative „crime-fighting-tool“ Inspektor Gadget umgebaut. In Disneys Robocop für Kinder bekommt er es mit einer postmodernen Variante von Captain Hook zu tun, dem bösen Mr. Claw. Schnelles, kurzweiliges Kino für einen verregneten Sonntagnachmittag im Kreise der Knirpse. Stubenrein und mit vielem technischen Spezialeffekt-Firlefanz.“ (tip) CinemaxX, UFA-Palast, UT-Kino, Passage (Del), Solitaire (Westerstede)

J

Jabob der Lügner USA 1999, R: Peter Kassowitz, D: Robin Williams, Alan Arkin

„Der wundersame Roman um den Ghettobewohner Jakob, der ausgerechnet im Polizei-Hauptquartier eine Rundfunknachricht vom Nahen der russischen Truppen aufschnappt, war eines der ersten literarischen Werke, die sich an das große Thema Holocaust mit melancholischem jüdischem Witz heranwagten. Jakob erzählt die frohe Kunde weiter, und weil plötzlich alle glauben, er habe ein eigenes Radio, ist er gezwungen, immer neue Nachrichten zu erfinden, um die Hoffnung schöpfenden Ghettobewohner nicht zu enttäuschen: ein Lügner aus Barmherzigkeit. 1974, fünf Jahre nach seiner Veröffentlichung, wurde Jurek Beckers Meisterstück von der Defa verfilmt, und nun hat auch Hollywood es entdeckt. Fairerweise ist anzumerken, dass die Adaption schon vor Roberto Benignis Hit „Das Leben ist schön“ entstand, dem sie frappierend gleicht: kein Trittbrettprojekt, sondern ein sorgsam geplantes „star vehicle“. Das Vehikel transportiert in diesem Fall Robin Williams, und der menschelt als Jakob so feuchtwarm vor sich hin, als wolle er zu seinem Oscar nun auch noch den Friedensnobelpreis gewinnen.“ (Der Spiegel) Gondel, Ziegelhof-Kino

K

Kiriku und die Zauberin Frankreich/Belgien/Luxemburg 1999

„Kiriku kommt in einem afrikanischen Dorf zur Welt. Sogleich stellt er sich als der geborene Erlöser heraus, der gegen die böse Zauberin Kabara kämpft. Erfrischend lehrreiche Do-it-Yourself-Fabel jenseits der aalglatten Disney-Unterhaltung. Die ungewohnte Animation des afrikanischen Märchens in erdigen Farben ist eine vielschichtige Erzählung voller Überraschungen. Auf die verschwenderische Optik Hollywoods muss man zwar verzichten, aber das tut dem Film eher gut, als dass es ihm schadet.“ (film.de) Cinemaxx

L

Laurel & Hardy

Zum 30. Geburtstag des Cinema ein paar schöne Kurzfilme mit den beiden Stummfilmkomikern, die in den Kindertagen des Kinos bei uns noch „Dick und Doof“ hießen. Cinema

M

Mein liebster Feind – Klaus Kinski Deutschland 1999, R: Werner Herzog, D: Klaus Kinski spielt sich selbst als Monster

Es war die Hassliebe des neuen deutschen Films! Die fünf Filme, die Werner Herzog zusammen mit Klaus Kinski machte, waren allesamt monumental – entweder in ihrer Kühnheit, wie „Aguirre“, „Woyzeck“ und „Fitzgeraldo“ oder in ihrem Scheitern wie „Nosferatu“ und „Cobra Verde“. Bei jedem dieser Filme hörte man bizarre Geschichten von den abenteuerlichen Dreharbeiten, von den Tobsuchtsanfällen Kinskis und dem Masochismus Herzogs. Es stellte sich mit der Zeit der Verdacht ein, dass ein Film über diese beiden ewig Streitenden spannender und wahrhaftiger wäre als die tatsächlich gedrehten Werke. Jetzt, acht Jahre nach dem Tod von Kinski, hat Herzog schließlich diesen Film gemacht. Auf den ersten Blick ist „Mein liebster Feind“ eine ganz konventionelle Dokumentation mit Filmausschnitten, Interviews mit Kinskis FilmpartnerInnen und mit Herzog als Hauptbelastungszeugen, der an die Drehorte von „Aguirre“ und „Fitzgeraldo“ fährt, um etwa genau an der Flussbiegung von einem Tobsuchtsanfall Kinskis zu erzählen, der vor 27 Jahren tatsächlich passierte. Aber Herzogs barocke Sprache („Jedes weiße Haar auf meinem Haupt nenne ich Kinski“) und seine ganz und gar subjektive Herangehensweise enthüllen mindestens so viel über den Filmemacher selber wie über das Objekt seiner (künstlerischen) Begierde. So ist dies eine halb zärtliche, halb zornige Doppelbiographie von zwei Besessenen, die auf eine ganz eigene, völlig irrationale Weise füreinander geschaffen waren. (hip) Cinema

Message in a Bottle USA 1999, R: Luis Mandokis, D: Kevin Costner, Robin Wright Penn, Paul Newman

„Geschiedene Journalistin entdeckt Flaschenpost romantischen Inhalts und erwidert sie mit ebensolchen Empfindungen. Der Unbekannte: ein verwitweter Segelbootbauer in den angeblich besten Jahren, der seiner allzufrüh verstorbenen Künstlerfrau eine beinahe reliquienkultische Verehrung entgegenbringt. Luis Mandokis mit der großen Kelle angerührter Schauspielerfilm leidet unter anderem an der allzu guten Werbespot-Verträglichkeit mancher Bilder und an der Aufsässigkeit, mit der unserer Tränendrüse das Ende als ein Hochtragisches empfohlen wird. Überzeugender als Kevin Costners mimische Stereotypien wirken Robin Wright Penn als weibliche Protagonistin und Paul Newman in der Rolle eines unbequem-hellsichtigen väterlichen Ratgebers.“ (Neue Zürcher Zeitung) UT-Kinocenter, Ziegelhof-Kino (Ol), Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)

N

The Negotiator USA 1999, R: F. Gary Gray, D: Samuel L. Jackson, Kevin Spacey, J.T. Walsh / Originalfassung ohne Untertitel

„„Verhandlungssache“ (so der deutsche Titel) ist eine brisante Mischung aus Sidney Lumets „Dog Day Afternoon“ und den „Die Hard“-Filmen. Erzählt wird die Story eines psychologisch geschulten Polizisten, der das Opfer korrupter Kollegen wird und sich mit vier Geiseln im Hauptquartier von Internal Afairs verschanzt, um Zeit zu gewinnen und seine Unschuld zu beweisen. „The Negotiator“ ist der seltene Glücksfall eines Actionfilms, in dem die Konversation die Aufmerksamkeit des Publikums mehr beansprucht als die Effekte.“ (Zoom) UFA-Palast

Nichts als die Wahrheit Deutschland 1999, R: Roland Suso Richter, D: Kai Wiesinger, Götz George

„Seit Jahren arbeitet der junge Anwalt Peter Rohm an einem Buch über den Nazi-Verbrecher Josef Mengele. Der entkam 1949 unbehelligt nach Argentinien und starb 1979 bei einem Badeunfall. Nicht so in diesem Film: Hier kehrt der 88jährige Mengele zurück, um sich der deutschen Justiz zu stellen, und engagiert Peter Rohm als Verteidiger. Der Anwalt steckt in einer Zwickmühle, denn er wäre ein schlechter Anwalt, würde er nicht auch in diesem Fall sein Bestes geben. Produzent Werner König und Regisseur Roland Suso Richter riskieren mit diesem packenden Justizthriller eine Gratwanderung. Vor Gericht prästentiert sich Mengele als Opfer der Umstände und mehr als einmal sind Anwalt Rohm und das Kinopublikum geneigt, sich auf seine Gedankenwelt einzulassen. Götz George und Kai Wiesinger retteten das Projekt, indem sie ihre Konten plünderten und wie die übrigen Hauptdarsteller auf die Gage verzichteten.“ (TV-Spielfilm) Filmstudio

Notting Hill USA/Großbritannien 1999, R: Roger Mitchell, D: Julia Roberts, Hugh Grant / Originalfassung mit Untertiteln

Mit dem Drehbuchautor Richard Curtis, dem Produzenten Duncan Kenworthy und Hugh Grant sind drei von den Machern von „Four Weddings and a Funeral“ wieder am Werk, und „Notting Hill“ ist ähnlich gut poliert und routiniert inszeniert. Viele smarte Pointen, ein schönes Paar - was will man mehr? (hip) CinemaxX, Passage (Del)

P

Propaganda Türkei 1999, R: Sinan Cetin, D: Kemal Sunal, Metin Akpinar / türkische Originalfassung mit Untertiteln

„Ein Film über politsche Grenzen und ihre zerstörerischen Auswirkungen (basierend auf einer wahren Begebenheit). Im Jahr 1948 muss der Hauptzollbeamte Mehti die bis dahin unsichtbare Grenze zwischen der Türkei und Syrien errichten - mitten durch seine Heimatstadt. Er ahnt nicht, welchen Schmerz er damit auslöst: In einem Volk, das sich als Ganzes sieht, werden Familien, Sprachen, Kulturen und Liebende auseinandergerissen.“ (Pressematerial) UFA-Palast

Psycho USA 1960, R: Alfred Hitchcock, D: Anthony Perkins, Janet Leigh

„Der Film ist „blutiger“ und brutaler als die meisten Werke Hitchcocks. Besonders die Mordszene im Badezimmer und die Entdeckung der Mumie im Keller sind auf Schock-Effekte berechent. Aber seine eigentliche Wirkung erzielt Hitchcock auch hier wieder mit genuin filmischen Mitteln. Die Atmosphäre des Grauens wird durch das Bild erzeugt. Das düstere Haus der Bates wirkt wie ein Schloß des Schreckens, ein Blick durch eine verregnete Windschutzscheibe verzerrt die Umwelt, Kameraperspektiven signalisieren Bedrohung.“ (Reclams Filmführer) Kino 46

S

Sonnenallee Deutschland 1999, R: Leander Haußmann, D: Alexander Scheer, Katharina Thalbach, Detlev Buck

„Die Mauer steht wieder! Die speziellen Nöte und Freuden der DDR-Teenagergeneration der 70er Jahre zeichet Theatermacher Leander Haußmann sarkastisch und vor allem urkomisch nach. Leicht wird er es mit seinem scharfsinnigen, liebevoll ausgestattenten Kinodebüt nicht haben, schreckt er doch auch vor Slapstick und kleinen Plattheiten nicht zurück. Thema und der Autor der Romanvorlage Thomas Bussig liegen eindeutig im Trend: „Helden wie wir“, Bussigs anderer Ost-Roman, ist auch bereits verfilmt.“ (TV-Spielfilm) Filmstudio, CinemaxX, Casablanca (Ol), Apollo (Whv)

Spiel der Götter Australien 1999, R: Khyentse Norbu, D: Jamyang Lodro

„Verschüchtert und von der beschwerlichen Reise erschöpft, kommen zwei Neuzugänge in ein buddhistisches Kloster in Tibet. Bald schließen sie Freundschaft mit dem lebenslustigen Orygens, der sie in die Welt der Mönche einführt. Seine Begeisterung für Fußball steckt die beiden Ankömmlinge sofort an. In der Küche verfolgen sie die Weltmeisterschaft gebannt. Für das Endspiel wollen sie einen Fernseher organisieren. Das erweist sich als schwieriges Unterfangen. Leichtfüßige Komödie, die eine unsentimentalen Einblick in den Klosteralltag gewährt. Die Erfahrungen am Set von Bernardo Bertoluccis „Little Buddha“ schlagen für Regisseur und Drehbuchautor Khyentse Norbu positiv zu Buche.“ (film.de.) Schauburg, Casablanca (Ol)

Star Wars – Episode 1 – Die Dunkle Bedrohung USA 1999, R: George Lucas, Liam Neeson, Ewan McGregor

„Vor langer, langer Zeit, in einer weit entfernten Galaxis, machten Menschen Filme mit Menschen in ihnen, und einige davon machten Sinn. Dann ist etwas passiert, und die Menschen begannen, aus den Filmen zu verschwinden, zusammen mit dem Sinn. Für eine Weile machte es Spaß, diese Spektakel zu beobachten, aber langsam kippten die Filme in den Wahn, oder zumindest wurden sie hypnotisierend schlecht. Der Witz liegt darin, dass die Zahl der Zuschauer, die sich solch einer Hypnose aussetzten, nicht sank, sondern durchs Dach schoss. Historiker sind sich darin einig, dass dieser Wechsel zum Ende des zweiten Jahrtausends mit einem George-Lucas-Film mit dem Titel „Star Wars: Episode 1 – Die dunkle Bedrohung“ unumkehrbar wurde. Dessen Berechnung glitzert in jeder Einstellung: Der Höhepunkt ist hektisch explosiv, wie zu erwarten, aber es fehlt die Erlösung. Keiner von den Fans im Kino, nicht einmal die Kinder, jubelten oder schwangen ihre Fäuste in der erwarteten Manie, und es zwang sich der unangenehme Verdacht auf, dass Lucas dies absichtlich machte – dass er sich zurückhielt, weil ja noch mehr Gänge in der Küche warteten. „The Phantom Menace“ ist gleichzeitig kindisch unwissend und von Zynismus durchfressen. Ich würde ihn die Enttäuschung des Jahrzehnts nennen, wenn ich nicht, mit vielen anderen, schon die schleichende Befürchtung hatte, dass es so enden würde. Was ist es? Mist. Sagt es laut: Mist! Und wird es die magischen Zig-Millionen Dollars einfahren? Jede Wette!“ (The New Yorker) UT-Kinocenter, CinemaxX (auch OmU), Apollo (Whv)

T

Tach Herr Dokter Deutschland 1999, R: Gernot Roll, D: Gerd Dudenhöfer, Sabine Urig, Horst Krause

„Kabarettist Gerd Dudenhöfer darf in seiner Paraderolle als Heinz Becker jetzt abendfüllend den reichen Nachbarn auf den Wecker fallen – vielleicht ein wenig zu lange, auch fürs Publikum.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, UFA-Palast, UT-Kinocenter, Passage (Del)

Tarzan USA 1999, R: Kevin Lima, Chris Buck

„Im Urwald kommen die Kreativen des Disney-Konzerns anscheinend prima klar – „Das Dschungelbuch“ und „König der Löwen“ gehören zum Erfolgreichsten, was die berühmten Trickfilm-Studios bisher auf die Leinwand brachten. Jetzt also Tarzan: Nie sah man den Herrn des Dschungel so elegant durch die Baumwipfel gleiten; eine neue 3-D-Technik macht die Bilder eindrucksvoll plastisch. Zum Glück verzichten die Tiere weitgehend aufs Singen. Nur der Disney-typische Appell an Toleranz und Menschlichkeit nervt. Im Dschungel herrschen andere Gesetze.“ (Der Spiegel) CinemaxX, Wall-Kino (Ol)

Tobias Totz und sein Löwe Deutschland/Belgien 1999, R: Piet de Rycker, Thilo Graf Rothkirch

„Kinder ins Kino! „Sandmännchen“-Zuschauer kennen den Zeichentrick-Abenteurer Tobias Totz ja schon. Liebevoll animiertes Leinwandabenteuer mit den Stimmen von Nena, Hape Kerkeling, Jürgen von der Lippe und Ingolf Lück.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, Wall-Kino (Ol)

Tokyo Eyes Frankreich/Japan 1998, R: Jean-Pierre Limosin, D: Shinji Takeda

„Ein junger Mann übt Batman. Als selbsternannter Rächer der Geschundenen sieht er es als seine Aufgabe an, allen FieslingInnen in Tokios Straßen und U-Bahnen einen Todesschreck einzujagen. Aus allernächster Nähe ballert er auf sie. Weil er aber das Pech hat, ein guter Mensch zu sein (“Können diese Hände Böses tun?“), präpariert er vorsorglich seine Pistole so, dass er immer danebenschießt: Eine entzückende Metapher für den Widerstreit zwischen Rachsucht und Milde in uns allen. Eigentlich ist diese Story aber nur ein Vorwand, um zwei junge Menschen zu zeigen, die selig durch Tokios Straßen, Discos und Spielhallen tänzeln. Das was man gemeinhin (wenn auch mit ein bisschen peinlichkeitsscheu) als beglückenden, schwerelosen Film bezeichnet; wunderschön gemacht.“ (taz) Filmstudio

Tot Ziens Niederlande 1995, R: Heddy Honigmann, D: Johanna ter Steege, Guy van Sande / Originalfassung mit Untertiteln

„Von der Liebe weiß Heddy Honigmann Dinge, die nur wenige Regisseurinnen so poetisch verdichtet haben. Erst nachdem die beiden Hingerissenne einander erkannt haben, zitternd, bebend, im intimen Gespräch zweier Atem, stellen sie sich vor. „Laura“ sagt sie und trinkt von dem Wein, der so rot ist wie die Wände ihrer von Lebensfreude kündenden Wohnung. „Jan“ sagt er und genießt die letzten unbekümmerten Sekunden vor seinem Geständnis. Denn Jan ist verheiratet, glücklich, wie der Sportreporter eingesteht. „Tot Ziens“ heißt „Auf Wiedersehen“. Der Filmtitel ist die Formel für das Unglück, das zugleich das Glück der verhinderten Liebenden ist, er ist Absage und Versprechen zugleich. Heddy Honigmanns ruhige, nach außen hin wenig ereignisreiche Inszenierung hat diese Gespür für einschneidende Details, das das Vertraute und Bekannte zerreißt wie ein Mondrianischer Schnitt eine banale Leinwand.“ (epd-film) Kino 46

U

Die unendliche Geschichte Deutschland 1983, R: Wolfgang Petersen, D: Noah Hathaway, Tilo Prückner

„Der Film erzählt etwa die erste Hälfte des Romans von Michael Ende. Regisseur Petersen hat den Aufwand, die Tricks und die technische Perfektion nicht einfach zur Schau gestellt, er hat sie genutzt um eine spannende Geschichte zu erzählen, um dem Zuschauer ein phantastisches Universum für seine eigenen Träume anzubieten.“ (Reclams Filmlexikon) Schauburg

V

Von Mann zu Mann (Get Real) Großbritannien 1998, R: Simon Shore, D: Ben Silverstone, Brad Gordon

„Noch ein Film aus Großbritannien, den man sich nicht entgehen lassen sollte. Noch eine britische Komödie, die uns zeigt, dass man die Probleme dieser Welt häufig viel genauer in den Blick bekommt, wenn man sie mit Sinn für komische Perspektiven betrachtet. „Get Real“ ist eine leichte, schwungvolle, allerdings nur fast normale Liebeskomödie. Denn es sind zwei junge Männer, die sich ineinander verliebt haben. Und eigentlich ist die tragikomische Geschichte vom Coming-out eines 16-jährigen schwulen Oberschülers ein Drama. „Von Mann zu Mann“ überzeugt mit einem ganz sicheren, faszinierenden Wechselspiel von anrührenden und witzigen Szenen – so amerikanisch locker und emotional wie „In & Out“ und so australisch verrückt wie „Muriels Hochzeit“.“ (epd-film) Cinema

W

Wallace & Gromit Großbritannien 1993-96, R: Nick Park

Die drei Kurzfilme „A Grand Day Out“, „The Wrong Trousers“ und „A Close Shave“ mit dem Kinopaar, das gute Chancen hat, als die gekneteten Erben von Laurel & Hardy in die Filmgeschichte einzugehen. Cinema

Werner – Volles Rooäää Deutschland 1999, R: Gerhard Hahn

„Zeichentricks aus dem norddeutschen Flachland: Mit dem Mix aus Kalauern, Alkoholhumor und langnasigen Deppen erreichten die zwei Vorgängerfilme jeweils über fünf Millionen Zuschauer, auch diesmal wird die Kohle wohl wieder kesseln. Man kann den Werner-Erfinder Rötger Feldmann für seinen Geschäftssinn bewundern, witziger wird sein abgedroschenes Proll-Programm dadurch nicht.“ (Der Spiegel) CinemaxX, Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)

Z

10 Dinge, die ich an dir hasse USA 1999, R: Gil Junger, D: Julia Stiles, Heath Ledger

"Highschool-Komödie, die mit unbeschwertem Sitcom-Charme den Illusionen, Kraftproben und Verwicklungen junger Herzen folgt. Der gestresste Vater zweier ungleicher Schwestern hat bestimmt, dass die frühreife Bianca erst mit ihrem Verehrer ausgehen darf, wenn ihre schwer zickige Schwester Kat ebenfalls ein Date hat. So manche Verkupplungsstrategie geht nach hinten los, bevor sich die widerspenstige Schul-Emanze und der mühsam angeheuerte Schul-Proll zum Liebspaar mausern. Nicht besonders tiefgründig, aber dank des begabten Jungdarsteller-Ensembles immerhin temperamentvoll.“ (tip) CinemaxX, UT-Kinocenter, Passage (Del)