Berufswechsel mit Folgen

■ Personalaffäre gefährdet IBA

In der Affäre um die Internationale Bauausstellung 1999 (IBA) in Pankow und Weißensee gibt es neue Belege für die Verstrickung des ehemaligen Abteilungsleiters beim Bausenator, Günter Fuderholz. Dieser hatte 1998 für das Land Berlin die Verträge mit den Investorengesellschaften BLEG und IBG über das Baugebiet Elisabeth-Aue abgeschlossen. Branchenkenner beurteilen die darin getroffenen Konditionen als äußerst günstig für die Käuferseite. Nach Vertragsabschluss wechselte Fuderholz als Geschäftsführer zur DSK, einer Tochterfirma der IBG.  In einem der taz vorliegenden Schreiben an den Staatssekretär der Bauverwaltung erklärte die IBG, dass sie die DSK an ihrer Stelle eingesetzt und mit der Durchführung der Entwicklung und Erschließung des Gebietes bauftragt habe – rückwirkend vom Tag des Vertragsabschlusses im Juli 1998. In einer ersten Fassung des Vertrages war die DSK als Vertragspartner vorgesehen gewesen. Nachdem bekannt geworden war, dass Fuderholz die Seiten wechseln werde, tauchte die IBG als Partner im Vertrag auf. Zwei Konkurrenten der BLEG und IBG drohen jetzt, die EU-Wettbewerbskommission wegen unlauteren Wettbewerbs anzurufen. Damit wird die privat finanzierte Bauausstellung insgesamt gefährdet.  Die Bezirksverordnetenversammlung Pankow will heute den Bebauungsplan für die Elisabeth-Aue beschließen. Sollte der Plan durchfallen oder auf die lange Bank geschoben werden, darf der Bausenator die Sache an sich ziehen und die Angelegenheit in seinem Sinne entscheiden. Mathew D. Rose

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