Mehrere Wiedersehen

■ Willi Reimann muss heute bei seinem alten „Club“ 1. FC Nürnberg antreten

Was für eine Ehrenbezeichnung: Ein Fußballverein, der einfach nur unter dem Namen „Club“ bekannt ist und dessen Anhänger gut fränkisch Clubberer genannt werden. Der 1. FC Nürnberg hat eine erfolgreiche Vergangenheit hinter sich und hat nach den Münchener Bayern die zweitmeisten Deutschen Meisterschaften gewonnen. Allerdings: Die letzte 1968.

Inzwischen pendeln die Kicker aus der Stadt mit der Burg zwischen Regionalliga und Bundesliga. Den Abstieg am letzten Spieltag der vergangenen Saison haben viele Anhänger noch im Ohr, dank der famosen Radio-Schlusskonferenz mit dem aufgelösten Clubberer Günther Koch am Mikrofon. Mitschuld an diesem Abgang trägt, so sieht es zumindest Nürnbergs Präsident Michael Roth, der Trainer des heutigen Gegners: Willi Reimann vom FC St. Pauli.

„Unser Abstieg lag nicht zuletzt an ihm“, kartete Roth vor einiger Zeit nach. Denn Reimann hatte die Franken im vergangenen Dezember verlassen und begründete das mit der Erkrankung seiner Frau. Viele Freunde hinterließ er allerdings nicht. Martin Driller, Ex-St.-Paulianer ist heute noch schlecht auf den 49-Jährigen zu sprechen, der den Stürmer einfach auf die Bank setzte.

Auf der anderen Seite spielen am Millerntor zwei Spieler, die sich für das Match heute abend (19 Uhr) einiges vorgenommen haben. Henning Bürger und Andrej Polunin wurden von Reimanns Nachfolger in Nürnberg, Friedel Rausch, ähnlich behandelt wie Driller vormals von Reimann. Beide haben aber in Hamburg noch keine Bäume ausgerissen, Bürger verletzungs- und Polunin qualitätsbedingt. Daher ist fraglich, ob sie heute Abend auflaufen werden.

Für Zündstoff ist gesorgt, wenn Nürnberg um den Anschluss an die Tabellenspitze spielt und der FC St. Pauli versucht, vom Tabellenende wegzukommen. else