Auf Du und Du mit dem Volk
: Was die CDU über den gemeinen Bürger denkt

■ Mensch und Stadtplanung: Ein Seminar will Wege zu mehr Beteiligung des Volkes an Entscheidungen aufzeigen

Bürgerbeteiligung – ein Stiefkind in Bremen? „Wenn es darum geht, in einem Stadtteil etwas zu verändern, muß man die Leute hören, die in ihm leben.“ Das meint Dr. Fritz Heidorn von der Bremer Firma „econtur“, die sich mit Agendaprozessen, Umweltbildung und Umweltberatung beschäftigt. Doch Bürgerbeteiligung kommt häufig zu kurz. Woran das liegt und wie man es besser machen kann, können Interessierte in zwei Ganztags-Seminaren zur nachhaltigen Stadtentwicklung erfahren, die „econtur“ im November durchführt. Die Seminare richten sich an interessierte Bürger, Lokalpolitiker, Mitarbeiter von Initiativen und aus der Verwaltung.

Unter dem Titel „Bürger planen mit“ werden Stadtplaner am 3. November im Hanseatenhof von ihren Erfahrungen mit konkreten Projekten berichten. Da geht es unter anderem um den Fall Haven Höövt – „ein Beispiel wie die Bürgerbeteiligung gegen Wirtschaftsinteressen verloren hat“, so Heidorn. Und wie Kommunikation nicht stattfindet. „Da hat es im Grunde immer nur geknallt.“

Dem gegenüber gestellt werden verschiedene Projekte, bei denen die Bürger von Anfang an beteiligt waren und ihre Vorstellungen einbringen konnten. So bei der Planung eines Neubaugebiets in Syke und bei Nachbesserungsprojekten in Bremer Großwohnanlagen. Dabei sollen Kommunikationsprozesse und Interessenskonflikte zwischen Verwaltung, Bürgern und Privatwirtschaft beleuchtet werden.

Am 16. November geht es in den Räumen von „econtur“ in der Ökologiestation Bremen (Am Güthpol 9) um „Möglichkeiten und Grenzen neuer Beteiligungsmodelle“. Was aus Sicht der Politik an Bürgerbeteiligung möglich ist oder auch nicht, referiert Jens Eckhoff, Fraktionschef der CDU in der Bremer Bürgerschaft. Tom Lecke-Lopalta vom Planungsamt der Stadt Bremen bietet Einsichten in die Erfahrungen mit der „Bürgerbeteiligung im Alltag der Verwaltung“. Im Vortrag von Ansgar Wimmer von der Bertelsmannstiftung geht es um die „Förderung der bürgerschaftlichen Mitwirkung durch Politik und Verwaltung“. Dr. Günter Warsewa von der Uni Bremen will sich dem Thema von der theoretischen Seite nähern.

Die Veranstaltungsreihe wird in Kooperation mit der Wirtschafts- und Sozialakademie der Angestelltenkammer Bremen durchgeführt und vom Senator für Bildung und Wissenschaft gefördert. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldungen sind noch möglich unter Tel.:  0421/66 970 90.

Kristin Hunfeld