Hübner gegen Britenbeef

■ Gesundheitssenatorin hält an Embargo gegen Rindfleisch von der Insel fest

Das Land will trotz Drängens aus Brüssel am einseitigen deutschen Embargo für britisches Rindfleisch festhalten. Zum Schutz der Bevölkerung vor dem Rinderwahn BSE müssten vor einer Aufhebung des Embargos zunächst wissenschaftliche Erkenntnisse abgewartet werden, sagte Gesundheitssenatorin Beate Hübner (CDU) gestern: „Wir wissen immer noch nicht genau, wie die Infektionswege von BSE verlaufen, ob nicht Generationen von Rindern einfach übersprungen werden können.“

Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums sollen Experten von Bund und Ländern am Freitag über die jüngste Entwicklung in dem jahrelangen Streit beraten. Bereits heute treffen sich in Brüssel die Agrarminister Frankreichs und Großbritanniens, um den BSE-Zwist zwischen beiden Ländern beizulegen.

Hübner betonte, in Berlin sei bislang noch kein BSE-Fleisch aufgetaucht. „Dank der Verpflichtung der Fleischer, kein britisches Rindfleisch anzubieten, ist die Hauptstadt sauber“, sagte die CDU-Politikerin weiter.

Ein Sprecher der grünen Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer betonte, die Experten aus Bund und Ländern wollten bei ihrem Treffen am Freitag auf Arbeitsebene zu einer gemeinsamen Bewertung kommen. Fischer habe stets betont, dass sie die Entscheidung im Lichte des Verbraucherschutzes fällen wolle.

Deutschland erhält wie Frankreich sein Einfuhrverbot bisher aufrecht und verweist dazu, anders als das Nachbarland, auf die noch ausstehende Entscheidung in der Länderkammer. Dazu sagte der Ministeriumssprecher, es sei noch zu früh, um über konkrete Daten für die Entscheidung zu spekulieren.

Paris hatte Anfang Oktober beschlossen, trotz der grundsätzlichen Aufhebung des Embargos durch die EU-Kommission ein einseitiges Einfuhrverbot aufrechtzuerhalten. Dabei hatte sich die französische Regierung auf ein Gutachten der nationalen Lebensmittelbehörden gestützt. AFP