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■ Ökologische Weihnachtsgeschenke machen gleich doppelt Freude: der Umwelt und den Beschenkten. Wer gar nichts findet, kann sich auch im Internet umsehen

Weihnachten kommt immer wieder so plötzlich – auch wenn man schon lange weiß, dass es regelmäßig im Dezember ist. Da nimmt man dann bei Toresschluss, was einem so in die Finger gerät. Doch dieses Jahr wird alles anders. Wir haben uns umgesehen und Ideen gesammelt, was der Markt unter ökologischen Gesichtspunkten hergibt.

Ergiebige Rechercheergebnisse zum Thema solar betriebene Kleingeräte bringt das Internet. Wer hier „Solaruhr“ oder „Solarradio“ in eine Suchmaschine eingibt, erhält eine ganze Reihe von Vorschlägen. Eine Übersicht zum Thema Solarspielzeug bietet das Solarinformationszentrum in Nürnberg, kurz „solid“. Die Infos sind auf der Webseite www.solid.de unter Fachinfos und dort unter Listen versteckt. Wer keinen Internetzugang hat, kann die 16-seitige Broschüre auch für fünf Mark direkt bestellen (Heinrich-Stranka-Straße 3–5, 90765 Fürth). Ausschließlich über das Internet vertreibt dagegen das www.solarkaufhaus.de seine Waren, darunter viele solare Konsumer-Produkte wie solar betriebene Taschenlampen oder Solarschmuck. Auch hier gibt es wieder eine große Auswahl an Solarspielzeug. Als Tipp des Monats stellt das Solarkaufhaus ein ferngesteuertes Off-Road-Solarauto des Herstellers Inpro Solar aus Odelzhausen zum Preis von 135 Mark vor. Inpro Solar hat bereits (neben Solarleuchten und anderen Kleingeräten) über 30 Solarspielzeuge entwickelt. Das Off-Road-Solarauto besitzt eine monokristalline Solarzelle und als Energiespeicher entweder einen Nickel-Cadmium- oder einen Metallhydrid-Akku. Bei geladenem Akku erreicht der kleine Flitzer eine Geschwindigkeit von bis zu 15 Stundenkilometern und kann 30 Minuten gefahren werden.

Ein weiteres faszinierendes Solarspielzeug vom selben Hersteller ist ein Modell-Solarflugzeug zum Preis von 158 Mark. Bei aufgeladenem Akku und strahlendem Sonnenschein kann der Flieger bis zu sechs Minuten in der Luft bleiben, bei bewölktem Himmel nur zwei bis drei Minuten.

Neben Inpro Solar bieten auch noch die Firmen Lemo-Solar aus Bad Rappenau und Graupner aus Kirchheim Modell-Solarflieger an. Eher für die „Großen“ ist der Solarschmuck von Claudia Kohm aus Wurmberg in Württemberg. Neben einigen schönen Anhängern aus Silber mit integrierter polykristalliner Solarzelle gibt es auch eine spezielle Kreation zur Sonnenfinsternis 1999. Wer eher das Schöne mit dem Nützlichen verbindet, ist mit der neuen Solar-Armbanduhr des Herstellers Weisenseel zu 75 Mark gut bedient. Zwar hat auch der bekannte Uhrenhersteller Junghans gerade eine wunderschöne neue Solar-Kollektion herausgebracht. Allerdings sollte man dazu wissen, dass die Junghans-Uhren GmbH eine 100-prozentige Tochter der Diehl-Gruppe ist, eines Rüstungsunternehmens. Und die Junghans Feinwerktechnik GmbH stellt Zünder für Kanonen-, Panzer- und Artilleriemunition sowie Zündsysteme für Raketen und Flugkörper her, ist außerdem an der Produktion von Minen beteiligt.

Auch Siemens ist zwar, wenn man den Konzern betrachtet, nicht per se ökologisch, weil an der Nachrüstung von Atomkraftwerken beteiligt. Aber Siemens engagiert sich immerhin auch in der Solarwirtschaft. Zahlreiche Siemens-Solarzellen finden in Gebrauchsprodukten Verwendung wie etwa in einem scheckkartengroßen Radio, das über GWU Solar in Fürth zu beziehen ist.

Um bei den Konzernen zu bleiben: Auch Shell ist ins Solargeschäft eingestiegen und verkauft bereits an einigen Tankstellen (!) probeweise Solarradios, solare Akkulader und Solar-Armbanduhren. Da noch nicht alle Tankstellen Solarprodukte führen, kann man auch direkt über die Hotline (01 80) 50-7 65 27 bestellen.

Für Leseratten empfehlen wir das neue Buch des frisch gebackenen Trägers des Alternativen Nobelpreises, Hermann Scheer. Darin beschreibt er, wie die Ablösung der fossilen Energieträger durch erneuerbare Energien möglich ist. Seine These: „Nur einer solaren Weltwirtschaft ist es möglich, die materiellen Bedürfnisse aller Menschen zu befriedigen, damit die soziale und demokratische Menschheitsidee weltweit wieder neu Fuß fassen kann.“

Und wer jetzt noch immer nicht inspiriert ist: Wie wäre es beispielsweise damit, einen Jahresverbrauch Ökostrom zu verschenken? Vorzuziehen sind hier eindeutig die Anbieter, die ausschließlich Ökostrom verkaufen und die Einnahmen zudem in den Bau neuer Anlagen stecken, wie die Naturstrom AG oder die Elektrizitätswerke Schönau. Aber auch die Hamburger Unternehmen Lichtblick und Ökostrom-Handels AG sind zu empfehlen. Wahlweise könnte man auch nur den Ökostrom für einen bestimmten elektrischen Verbraucher wie beispielsweise den Fernseher verschenken. Oder für die Christbaumbeleuchtung. Das ist für wenige Mark zu haben – und dann gibt es wirklich sonnige Weihnachten. Anne Kreutzmann

Eine Übersicht über Ökostromanbieter sowie „50 solare Geschenkideen“ bietet die aktuelle Ausgabe des Solarstrom-Magazins PHOTON, erhältlich im Bahnhofsbuchhandel oder beim Solar Verlag, Wilhelmstraße 34, 52070 Aachen, für 6,90 DM.