Gegen soziales Sterben

■ Mit Fackeln und Laternen durch St.Pauli

Mit Laternen und Fackeln zogen gestern St. PaulianerInnen durch Ihr Viertel, um gegen „das soziale Sterben“ im Stadtteil zu protestieren. Entgegen der Fahrtrichtung liefen sie ein Stück der Simon-von Utrecht-Straße, um zu zeigen, dass im Stadtteil nichts mehr normal läuft, bis der Senat endlich eine Politik mit den dort lebenden Menschen mache.

Während die Wirtschaftsbehörde 12 Millionen Mark von der EU für die wirtschaftliche Entwicklung des Stadtteils bekommen habe, kürze die Behörde für Arbeit, Gesundheit und Soziales die Gelder für die sozialen Einrichtungen. Mit der Begründung einer „Überversorgung im Hamburger Westen“ muss die einzige Deutsch-Ausländische Begegnungsstätte in St. Pauli zum Jahresende ihre Türen schließen (taz berichtete).

In St. Pauli leben 45 Prozent MigrantInnen. In der Auseinandersetzung um die Schließung des Hafenkrankenhauses konnte zwar ein Sozial- und Gesundheitszentrum erkämpft werden, jedoch gebe es keine Gelder für die sozialen Einrichtungen wie die geplante Begegnungsstätte für Obdachlose und geringfügig Verdienende, machten die TeilnehmerInnen an der Kundgebung klar. Sie forderten zudem die Wiederbelebung eines St. Pauli Forums: Darüber soll gesichert werden, dass keine Entscheidungen ohne die Einbeziehung der Menschen im Stadtteil getroffen werden. tip