■ UrDrüs wahre Kolumne
: Namen nennen

Bekanntlich treffen sich im Awas-Keller an der Weberstraße auch Vertreter außerirdischer Lebensformen und eine solche griff dort kürzlich zu meiner Bierflasche und verkündete: „Das is jetzt meine. Frag den Bürgermeister.“ Da der Meisterbürger Propper eine solche Entscheidung in Abrede stellte, können ja wohl nur Henning Scherf und/oder Hartmut Perschau in Frage kommen: In diesem Fall ist das System der rot-schwarzen Gesamttücke aber erheblich zu weit gegangen! Apropos Propper: Am Montag wird im Verwaltungsgericht über die Wahleinsprüche von AfB und Verein für Lebensfreude entschieden – am Ende heißt es dann bald „neuer Urnengang“.

Man darf ja ruhig Henker sein, Affenschinder oder Führungsoffizier im Ausländeramt – schließlich treibt das Schicksal manches Menschenkind in Jobs, die jeder Beschreibung spotten. Über die potentiellen Opfer aber so daherzuplappern wie dies der Uwe Papencord vom Ausländeramt jetzt im Fall eines selbstmordgefährdeten Asylbewerbers tat, ist reichlich igittegitt. Und dieser Dumpf-Schnack verdient festgehalten als Argument gegen alle Weinerlichkeit, wenn der Herr solch einen Trappmann-Doppelgänger vom Fahrrad reißt: „Ob es ein ärztliches Gutachten gibt oder nicht – wir wissen in keinem Fall, ob sich jemand etwas antun wird oder nicht.“ Merkense sich den Namen, bittesehr ...

ZeitgenossInnen aller Peinlichkeitsstufen, aufgepasst: Am Pier 2 in Gröpelingen könnt ihr ab heute bei der Erotikmesse zwischen dreilöchrigen Sarah Young-Puppen und S/M-Peitschen aus Naturleder wichsen. Vermutlich rubbelt die Wirtschaftsfördergesellschaft ganz diskret als ideeller Träger im Hintergrund mit, unter dem treudoofen Motto „Belebung der alten Hafenreviere“ – mit einem Hektoliter Buttersäure noch viel zu schwach geahndet!

Mit Fug und Recht lehnt es die bremische Gesamtschülervertretung ab, dass junge Menschen hierzulande wieder durch sogenannte Kopfnoten diszipliniert, disqualifiziert, denunziert und gedemütigt werden. LehrerInnen und möglicherweise gar GEW-Mitglieder, die nach dem alten KZ-Wärter-Prinzip des Befehlsnotstandes an diesem pädagogischen Roll-Back in die Adenauer-Zeit mitwirken, sollten künftig vom Heer der Kneipen-Jobber mit totaler Mißachtung bestraft und allenfalls mit Holsten-Bier in Blechbüchsen und Hotdogs aus der „Heissen Hexe“ bewirtet werden. Merke: Was Brechreiz stimuliert, soll auch selber kotzen müssen ...

Im DGB-Haus ist derzeit eine Rosa Luxemburg-Ausstellung zu sehen, und weil bei solchen Gelegenheiten von Vertretern rotz-green-schwatter Kanonenboot-Ideologie immer gern das Zitat von der Freiheit als Freiheit der Andersdenkenden missbräuchlich im Plappermaul geführt wird, sei nochmals darauf hingewiesen, dass Frau Rosa von anders DENKENDEN sprach und nicht etwa von limitierten Teletubbies wie Rudolf Scharping.

Ochnee, Nölle-Borttscheller, nicht schon wieder! Nix dagegen, dass Ihr mit Euren Ehefrauen als tolerant-gleichgesinnte Paare auf dem immobilen Nordgrund in krummen Baugeschäften dilettiert auf der ewigen Jagd nach Moos – so ist Euer Milieu nun mal angelegt und genügend schlechte Vorbilder hattet Ihr sicher. Aber man muss doch erkennen, wann die Sache schief gelaufen und der Schwanz zum Rückmarsch einzuziehen ist. Jetzt einen Unbekannten aus der Tasche zu ziehen und ihn noch als Geschäftsführer vorzuführen, das ist ja nun auch dann schofel, wenn dieser geheimnisvolle Frank R. den Watschenmann nicht ehrenamtlich macht, sondern dafür vielleicht ein paar Scheine zugeschustert bekommt. Bleibt als Entschuldigung nur, dass andere es genauso machen. „Namen nennen!“ , rät als optimale Verteidigungsstrategie Ulrich „Neumann“ Reineking