■ Soundcheck
: Grant Hart

Gehört: Grant Hart. Da steht er nun, allein, im gut besuchten Knust. Jetzt will er nicht mehr die ganze Welt umarmen – wie noch zu Nova Mob- Zeiten. Vielmehr strahlt Grant Hart Gelassenheit aus und macht in sich ruhend deutlich: Hier steht ein Mann, der nach 16 Jahren im Musikgeschäft keinem mehr etwas zu beweisen braucht.

Hart wollte einen improvisierten Soloabend, bei dem er auf die Wünsche des Publikums spontan eingehen kann. Das reagierte allerdings zurückhaltend, wollte seinem Maestro lieber an den Lippen kleben und sich verzaubern lassen von der stimmlichen Reife, von dem warmen, voluminösen, niemals überheblichen Klang.

Den Split mit seiner Ex-Ex-Band Hüsker Dü hat er schon lange verdaut – fast die Hälfte des Repertoires sind Dü-Kompositionen. Songs, denen jetzt ihre Aggressivität – Punk plus Beatles – fehlt, die aber in ihrer Direktheit und mit ihren wunderschönen Melodien bestehen bleiben.

Kai Mierow/Foto: jms