„Wir sind klüger, als ihr denkt“

„Ich weis nich was soll ich Bedeiten, das ich so traurich bin“, zitiert ein russisches Kind Heine auf der Tapete einer Petersburger Zuflucht für Straßenkinder. Der Hamburger Journalist Peter Dammann, der seit 1989 mit Fotos und Reportagen die Probleme der Straßenkinder in Osteuropa dokumentiert, stellt seit gestern in Hamburg aus.

Die ruhigen und eindrucksvollen Schwarzweißfotografien – ergänzt durch schriftliche Erläuterungen – sind in den vergangenen vier Jahren entstanden und sollen die Kinder von Hamburgs Partnerstadt nicht nur als Opfer darstellen, sondern zeigen, wie und wo sie leben: In Bahnhofstoiletten, vergitterten Verteileranstalten, wo sie oft von der Miliz eingesperrt werden, in heruntergekommenen Zufluchtsheimen. „Wir sind klüger, als ihr denkt“, nennt Dammann die Fotoausstellung und erzählt neben dem vielen Elend auch von Kindern, die es an keinem geschlossenen Ort länger als zwei Tage aushalten, für die das Leben auf der Straße eine Faszination ausübt. Der 12jährige Sergej zum Beispiel: „Die Freiheit zieht uns an.“ pos/Foto: Dammann

Bis zum 28. Januar 1996, Museum für Kunst und Gewerbe