Save the Queen from TBT

■ Greenpeace stoppt verseuchten Luxusliner

Vor dem Einlaufen in Bremerhaven enterte am Samstag Greenpeace den englischen Luxusdampfer „Queen Elizabeth 2“. Wenig exquisit fanden die Umweltschützer den Farbanstrich der QE2. Da steckt nämlich das Umweltgift Tributylzinn (TBT) drin. TBT soll den Bewuchs von Algen und Seepocken an Schiffsrümpfen verhindern. Die QE2 soll in den nächsten Tagen auf der Lloyd-Werft in Bremerhaven gewartet werden. „Bei dieser Wartung wird auch der Rumpfanstrich ausgebessert“, sagte eine Sprecherin von Greenpeace der taz. Patricia Cameron vom WWF Bremen erklärt dazu: „Diese Giftfarben greifen in das Hormonsystem vom Lebewesen ein. Wale, Eisbären, Robben und Fische sind mit TBT verseucht. Das Gift ist schon weit in die Nahrungskette vorgedrungen.“ TBT kann auch den Hormonhaushalt des Menschen verändern. Konzentrationsstörungen und Menstruationsbeschwerden können direkte Folgen sein.

Nach Auskunft von Greenpeace hat sich der Eigner der QE2, die englische Reederei Cunard-Line, am Samstag Abend verpflichtet, bei der Generalüberholung des Passagierdampfers im Jahre 2001, keine TBT- Farben mehr zu verwenden. Das wird dann auch Zeit, denn zurzeit tagt in London die International Maritime Organisation (IMO), eine Arbeitsgruppe der UNO. Es wird erwartet, dass die IMO bis 2003 Neuanstriche von Schiffen mit TBT-Farben weltweit verbieten wird. Die Bremerhavener Lloyd-Werft ist mitverantwortlich dafür, dass der Bremerhavener Überseehafen an manchen Stellen die höchsten Vergiftungswerte mit TBT in Europa aufweist. Bislang fehlte der Werft das Geld, ihren TBT-Ausstoss wesentlich zu verringern. Auch bei den jetzigen Wartungsarbeiten der QE2, wird ein grosser Anteil TBT ins Hafenwasser gelangen. schuh